Drost - page 6

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sen Bilder (zumeist Porträts) anzufertigen. Wegen der ständigen Luftangriffe auf
Berlin hatte er
1943
große Teile seiner Werke nach Lukawetz bei Lobositz verlegt.
Eine vorerst richtige Maßnahme, wie sich im selben Jahr zeigen sollte, als er bei
einem Bombenangriff die in Berlin eingelagerten Werke, seinen Wohnsitz und sein
Atelier verlor. Da er nach dem Ende des Krieges nicht mehr in die Tschechoslo-
wakei einreisen durfte, verlor er damit auch den Zugriff auf die dort in Sicherheit
gebrachten Werke.
Von
1945
bis
1947
begab er sich auf die Walz durch Deutschland und verdiente
sich dabei seinen Lebensunterhalt mit seinen Zeichnungen und Aquarellen.
1948
landete er im Allgäu, wo er zunächst in
Wertach
und dann in
Pfronten
unterkam. Hier hatte er eine kärgliche Unterkunft im Gasthof Adler. Aus Material-
mangel musste sich Drost hier auf Zeichnungen und Aquarelle beschränken. Eine
aus dem Krieg mitgebrachte Tuberkulose zwang ihn für einige Zeit zur stationären
Behandlung in Lautrach.
1949
wurde das Schloss in
Hopferau
sein neuer Wohnsitz. Dessen Besitzer war
kein anderer als Konrad Zuse. Mit diesem Umzug begann nun
bis 1967
auch seine
Tätigkeit als freier Mitarbeiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege.
Als Restaurator machte er sich in Füssen (Museum und Klosterhof), Kempten (Mu-
seum und Kirche), Heiligkreuz (Wallfahrtskirche), Kaufbeuren (Städt. Museum,
Rathaussaal, Stadttheater, Blasiuskirche), Hof (Museum), Irsee (Klosterkirche),
Lauingen (Museum), Weilheim (Rathaus und Museum), Schongau (Museum),
Sulzbach-Rosenberg (Museum), Tittmoning (Schlossmuseum), Dinkelsbühl (Rat-
haus, Museum), Donauwörth (Museum), Obergünzburg (Museum und Guinea-
Sammlung), Schliersee (Museum, Lüftlmalerei, Neueinrichtung des Museums),
Lindau (Pfarrkirche und Museum), Tegernsee (Museum), Pfaffenhofen (Rathaus
und Museum), Marktoberdorf (Museum) einen Namen.
In diese Zeit fiel von
1950 bis 1962
auch seine Lehrtätigkeit an den Volkshoch-
schulen Füssen, Marktoberdorf und Kaufbeuren in Maltechnik, Malen und Zeich-
nen. Vorträge über Malerei und Kunstgeschichte kamen ergänzend hinzu. Mit Stolz
erfüllte ihn der 1953 erfolgte Eintrag in das Lexikon der Bildenden Künstler des
XX. Jahrhunderts
(„Drost, Hermann, dtsch. Landschaftsmaler (bes. Aqua-
rellist), * 6.12.1912 Charlottenburg. Stud an der Hochsch. f. bild. Kste in
Berlin”).
1959
bezog Drost sein Eigenheim in
Mauerstetten,
in dem auch sein Atelier und
Archiv untergebracht waren. Von hier aus startete er zahlreiche Studienreisen,
die ihn unter anderem nach Österreich, Italien, Holland, Belgien, Jugoslawien,
Griechenland, Frankreich, Bulgarien, Israel, Irland, England, Schweden, Norwe-
gen, Dänemark, Spanien, Malta, Teneriffa, Ägypten, Kreta, in die Schweiz und
in die Türkei führten. Hier entstanden unzählige Arbeiten, für manche Regionen
ganze Zyklen. Auch als Porträtmaler machte sich Hermann Drost einen Namen,
denn herausragende Persönlichkeiten aus der Welt der Politik, der Kirchen, der
Wirtschaft, des Sports wurden von ihm auf Lithografien, Papyrografien und Metal-
lografien festgehalten. Lohn für sein unermüdliches und eindrucksvolles Kunst-
schaffen waren mehrere Preise und Auszeichnungen, die Hermann Drost beson-
ders im Ausland (Frankreich) erhielt. Überraschend verlegte Hermann Drost
1989
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