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Felsspaltengesellschaften (2):
Die
Herzblättrige Kugelblume
(
Globularia cordifolia
§;
S. 575) bildet dichte Rasen auf Kalkfelsen.
Als Anpassung an den hohen Kalkgehalt des Bodens und als „Sonnencreme“ gegen die hohe Lichtintensität
scheidet der
Rispen-
oder
Trauben-Steinbrech
(
Saxifraga paniculata
§;
S. 576) Kalk über Wasserspalten
(
Hydathoden
) an den Blattzähnen aus.
Die steifen Blätter des
Blaugrünen Steinbrechs
(
S. caesia
§;
S. 576) bilden dichte Rosetten und sind, wie
der Rispen-Steinbrech, von einer Kalkkruste überzogen.
Der
Blattlose Steinbrech
(
S. aphylla
§;
S. 568) ist eine echte Hochgebirgspflanze, die in Spalten von nord-
exponiertem Kalkstein oberhalb von 1.600 m ü NN gedeiht.
Der
Moschus-Steinbrech
(
S. moschata
§;
S. 568) ist sehr vielgestaltig. Die meisten Steinbrech-Arten sind
zweigrifflig und unterscheiden sich dadurch von ähnlich aussehenden Nelken-Gewächsen. Im Allgäu kom-
men natürlicherweise 15 Steinbrecharten vor.
Felsen-Kreuzdorn
(
Rhamnus saxatilis
)
Der mit den Bärlapp-Gewächsen verwandte
Schweizer Moosfarn
(
Selaginella helvetica
; DW) ist eine Pionier-
pflanze, die man auf Mauern, Felsen, an Straßenböschungen, Wegrändern, in Flussauen und auf Viehweiden
antreffen kann.
Die
Zottige Augenwurz
(
Athamanta cretensis
;
S. 579) findet man bevorzugt auf Wettersteinkalk der
Tannheimer Berge.
Der kalkliebende
Felsen-Baldrian
(
Valeriana saxatilis
) hat breite, ungeteilte Grundblätter, die neben der
Mittelrippe oft noch über zwei Seitenrippen verfügen.
Die dichtrasige
Zwerg-Glockenblume
(
Campanula cochleariifolia
;
S. 575) mit ihren sterilen Blattrosetten
kommt im Geröllschutt, auf Mauern, im Flusskies und auf feuchten Felsen vor. Die Kronblätter sind nicht bis zur
Hälfte gespalten.