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Pflanzen der alpinen Schuttfluren (3):
Das
Kriechende Gipskraut
(
Gypsophila repens
;
S. 576) hat typischerweise zwei Narben sowie zwei Griffel
und wächst als Schuttdecker in Polstern auf Kalkschutt. Die Farbe der Blüten ist weiß oder rosa. Die Art kann mit
dem kalkmeidenden dreigriffligen Felsen-Leimkraut (
Silene rupestris
; nicht abgebildet) verwechselt werden.
Der
Schild-Ampfer
(
Rumex scutatus
) ist ein typischer Schuttwanderer, dessen Name sich auf die schildförmi-
gen Laubblätter bezieht.
Der
Säuerling
(
Oxyria digyna
) hat langstielige, nierenförmige Laubblätter, die breiter als lang sind.
Alpen-Gänsekresse
(
Arabis alpina
;
S. 576)
Schwarzrandige
oder
Schwarze Schafgarbe
(
Achillea atrata
§;
S. 578)
Auf kalkhaltigem Steinschutt trifft man die
Großblütige Gämswurz
(
Doronicum grandiflorum
;
S. 569) mit
breiten, behaarten Laubblättern an. Die Pflanze schmeckt süß, weshalb sie gerne von Gämsen gefressen wird.
Die
Wimper-Nabelmiere
(
Moehringia ciliata
;
S. 576) kann auf offenen Kalkschuttfeldern angetroffen wer-
den und gleicht der Frühlingsmiere (
Minuartia verna
;
S. 75). Beide Gattungen sind meist dreigrifflig.
Die Stängel der
Moos-Nabelmiere
(
Moehringiamuscosa
;
S. 576) sind dünn und verzweigt, die Laubblätter
schmal. Die Art mit den vierzähligen Blüten wächst zwischen feuchten Kalkfelsen und im Kalkschutt und ist
die dritte im Allgäu vorkommende
Moehringia
-Art.
Auf feuchtem Kalkschutt gedeiht das
Schweizer Labkraut
(
Galiummegalospermum
;
S. 576).
Typisch für das
Alpen-Leinkraut
(
Linaria alpina
§;
S. 575; DW), das in Steinschutt oder auf Kiesbänken
angetroffen werden kann, sind seine fleischigen Laubblätter. Die Art kommt wegen Flussverbauungen heute nur
noch selten als Schwemmling vor.
Der aromatisch riechende
Berg-Gamander
(
Teucriummontanum
;
S. 578) kommt auf kalkhaltigen Mager-
rasen, auf Felsen, aber auch an Waldrändern, in Kiesgruben und als Schwemmling vor. Im Allgäu kann man sechs
weitere Gamander-Arten antreffen.