Seite 202-203 - feste feiern gesamt

Basic HTML-Version

201
200
Krankheit/Krankensalbung
Krankheit und Krankensalbung
Krank zu sein kann etwas Unerwartetes, manchmal auch eine
Katastrophe, ein Wendepunkt im Leben sein und kann für den Be-
troffenen Angst, Hilflosigkeit, Einsamkeit, Hinfälligkeit, Gebrech-
lichkeit und eine Auszeit bedeuten. Als Kranker werden wir mit
der ganzen Wahrheit des menschlichen Lebens konfrontiert: Der
Mensch ist nicht nur jung, schön, stark und leistungsfähig, er wird
auch alt, verletzlich, ausgeliefert, hilflos, gebrechlich und sterblich.
Diese schmerzliche Erkenntnis kann uns zu herausfordernden Aus-
einandersetzungen führen mit unserem Lebenswandel, unserem
Lebensstil und unserer Lebenseinstellung. So kann Krankheit wie
eine Lampe sein, die unser Leben, unsere Beziehungen und unser Tun
in ein neues Licht rückt. Kranksein kann uns zu Gedanken führen
um den Sinn unseres Lebens und auch um das Dasein Gottes.
In dieser existenziellen Situation bietet uns die Kirche das Sakrament
der
Krankensalbung
an. In ihm legen wir unser Leben vertrauensvoll
in die Hand Gottes. Einerseits beten wir hier um die Heilung der kör-
perlichen und seelischen Krankheiten, andererseits soll uns das Sakra-
ment helfen, die Krankheit anzunehmen und als Teil unseres Lebens-
weges verstehen zu können, auch im Bewusstsein unseres Sterbens,
das uns alle trifft. Viele haben Angst, an ihrer Krankheit zu sterben
oder die Schmerzen nicht aushalten zu können. Die Krankensalbung
will und kann diese Angst bannen. Sie aktiviert auch die Kräfte des
Glaubens, die oft für eine Heilung entscheidend sein können.
Bis in die 60 er-Jahre wurde das Sakrament als
Letzte Ölung
erst in der
Sterbestunde gespendet. Als Sterbesakrament ist es heute noch in den
Köpfen der Gläubigen. Das Zweite Vatikanische Konzil hat die eigentliche
Bedeutung und den Gehalt der Krankensalbung wieder freigelegt, wie es
von den Anfängen des Christentums an Tradition war: Christus, der selbst
durch Leiden und Tod hindurchgegangen ist, begegnet dem Kranken in
der Krankensalbung als Heiland und Arzt, um ihn zu stärken, zu trösten
und aufzurichten. Es geht nicht um das Heilen durch magische Beschwö-
Umzug
Umzug in eine neue Wohnung bzw. in ein eigenes Haus
Der Umzug in eine andere Wohnung oder in ein eigenes Haus kann eine
markante Station auf dem Lebensweg sein, zumeist mit Veränderungen,
die das ganze Leben prägen. Die Segnung einer Wohnung oder eines
Hauses ist ein alter christlicher Brauch. Zur Hauseinweihung kann
man einen Priester oder Diakon einladen. Denkbar wäre eine
religiöse Einweihungsfeier zu Beginn der allgemeinen großen Feier mit
Familie, Verwandten, Freunden und Helfern.
Auf einem Tisch inmitten eines Stuhlkreises steht eine Kerze oder
die häusliche Osterkerze, ein Kreuz, eine Weihrauchschale und Brot
und Salz.
Weihrauch
symbolisiert als altes religiöses Zeichen das Auf-
steigen von Dank- und Bittgebeten vor Gott und erfüllt die Räume
mit dem Duft und der Kraft der gemeinsamen Feier. Das
Kreuz
als
Symbol für Christus und unseren Glauben, der uns trägt, könnte am
Ende der Feier an einer zentralen Stelle der Wohnung aufgehängt wer-
den. Das Brot symbolisiert das zum Leben Notwendige, es steht für
das leibliche, geistige und seelische Wohl der Hausbewohner. Das
Salz
steht für die Würze für das Leben, für Kraft und Ausstrahlung: Ihr
seid das Salz der Erde!
Nach der
Begrüßung
und einem
Dankgebet
wäre als
Lesung
ein Bibeltext möglich, z. B. vom Haus auf dem Felsen
(Lk 6, 47 - 49) oder vom Volk Gottes als lebendige Stei-
ne (1 Petr 2, 1 - 10). Beim Vorbringen des Dankes und
der
Bitten
können die Teilnehmer Weihrauchkörner in
die Glut legen. Während der Priester und die Familie
mit der Weihrauchschale durch die Räume ziehen und
diese
einräuchern
, kann ein
Danklied
gesungen werden.
Nach einem gemeinsamen
Vater unser
werden Brot und
Salz der Familie mit guten Wünschen überreicht und
das Kreuz aufgehängt.
Ein Hinterglasbild als Haussegen