Seite 50-51 - feste feiern gesamt

Basic HTML-Version

49
48
Ostern
Gestaltungsmöglichkeiten
• Gemeinsames Oster-Frühstück mit den geweihten Speisen
und Eiern und der Osterkerze in der Tischmitte
• Ostereier mit Eierfarben färben und verzieren: Bemalen, Lackie-
ren, Abdecken, Aufbinden von Pflanzen mit Nylonstrumpf,
Batiken, Marmorieren, Kratzen oder Gravieren mit scharfem
Messer, Ätzen mit Salzsäure, Bekleben. In das Farbwasser einen
Schuss Essig geben, damit die Farbe besser leuchtet; und nach
dem Färben die Eier mit Speck oder Öl abreiben,
damit sie schön glänzen.
• Motive für das Verzieren von Ostereiern:
Osterlamm, Kreuz- und Blumenformen,
Zickzacklinien,Wellen, Bögen, Ähren, Wein-
trauben, Herz, Anker, Blätterranken, Hahn,
Henne, Hase, Sprüche
• Ostereier natürlich färben: Gelb durch Kümmel
und Safran, Rot durch Rote-Rüben-Saft oder
Zwiebelschalen mit Essig, Blau mit Malvenblüten oder
Blauholz, Grün mit Spinatsaft oder Brennesselblättern,
Braun mit Kaffeesatz, Tee oder Zwiebelschalen.
Die entsprechende Pflanze eine halbe Stunde in etwas Wasser
kochen und dann durch ein Sieb filtern. Die gekochten oder
ausgeblasenen Eier müssen zum Färben mit dem Pflanzensud ganz
trocken sein. Butterfett nach dem Färben lässt die Farben leuchten.
Naturfarben gibt es auch in Apotheken und Reformhäusern.
• Ostereier ausblasen und anmalen
• Kratzeier: Mit Wachsmalkreiden auf einem Ei verschiedene Farb-
schichten übereinander malen, zuerst helle, dann dunklere Farben.
Dann mit einem Schaber oder einer Nadel Muster auskratzen.
Je tiefer man kratzt um so hellere Farben kommen heraus.
Ostern
Im alten Ägypten wurden Eier als Zeichen des Lebens und der
Fruchtbarkeit rot gefärbt. Im Judentum symbolisiert das Ei den
zyklischen und fortlaufenden Charakter des Lebens. Im Christen-
tum wird das geschlossene Ei mit der Grabkammer Christi verglichen.
So wie das Küken das Ei sprengt, hat Christus die Grabkammern
des Todes zerbrochen, um in ein neues Leben einzutreten.
Der österliche Eierbrauch hängt sicher mit dem Ende der Fastenzeit
­zusammen, in der früher der Genuss von Eiern untersagt war. Da
die Hühner aber gerade im Frühjahr trotzdem eifrig ihre Eier legen,
hatte man an Ostern einen regelrechten Eierüberschuss, der wieder
bewältigt werden musste.
Es entspricht einem menschlichen Bedürfnis, wichtige Dinge schön
zu gestalten, und so ist das verzierte Oster­ei seit dem 13. Jahrhundert
bezeugt. Ursprünglich färbte man nur rot, dies als Farbsymbol
für das Opferblut Christi, Auferstehung, Sonne, neues Leben und
christliche Liebe.
Beim
„Eierpicken“
schlagen zwei Kinder die Spitze ihres Eies gegen­
einander; wessen Ei heilgeblieben ist, der hat gewonnen.
Früher wurden im Frühjahr die Brunnen gereinigt, das Wasser
soll an Ostern besondere Heilkräfte haben. Immer mehr verbrei-
tet sich auch bei uns der fränkische Brauch der
Osterbrunnen.
Mit
Buchsbaum, Fichtenzweigen, Palmkätzchen, Blumengirlanden und
bunten Eiern werden als Dank für frisches und sauberes Trink-
wasser Brunnen verziert. Zunehmend wird auch im Garten und
im Haus ein
Osterstrauß
mit verschieden farbigen Eiern gestaltet,
als Zeichen der aufblühenden Natur im Frühling und des neuen
Lebens nach der winterlichen „Totenstarre“. Es ist auch ein Symbol
für die Auferstehung zu einem neuen Leben.