Seite 74-75 - feste feiern gesamt

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Siebenschläfer 27. Juni
Gestaltungsmöglichkeiten
• Morgens einen Sonnenaufgang bzw. abends einen
Sonnenuntergang beobachten
• Den Kanon lernen und singen „Vom Aufgang der Sonne
bis zu ihrem Niedergang“
• Ein Bild mit einer Sonne von Vincent van Gogh betrachten,
z. B. Der Sämann, Die Sonnenblumen
• Einen Sonntag bewusst als Sonnentag gestalten
Siebenschläfer 27. Juni
Der Siebenschläfertag gilt als wetterbestimmend. Wenn es am Sieben-
schläfertag regnet, soll es auch in den folgenden 7 Wochen regnen, so
sagt eine alte Bauernregel.
Der Siebenschläfer-Tag hat nichts mit dem Tier Siebenschläfer zu
tun. Der Legende nach wurden im Jahre 251 sieben fromme junge
Männer, die sich in einer Höhle bei Ephesus vor den Christenver-
folgungen verborgen hatten und dort einschliefen, versehentlich
eingemauert. Als man am 27. Juni 446 die Höhle nach 195 Jahren
zufällig fand und öffnete, wachten sie wieder auf, bezeugten ihren
Glauben an die Auferstehung der Toten und starben wenig später
nach Verkündigung des Wunders an den Bischof und den Kaiser
mit einem Heiligenschein umgeben.
Johannisfeuer
zum Anzünden leicht zugänglich und kaminartig konstruiert ist, da-
mit die Luft zirkulieren kann und das Feuer gleichmäßig und so hoch
wie möglich abbrennt.. So kann man vom einfachen wild überein-
ander geworfenen Holzhaufen bis zum fach- und zimmerergerecht
aufgeschichteten Holzturm in Blockbauweise alles finden. Neben
dem großen Johannisfeuer sieht man meist noch ein kleines Neben-
feuer vor, welches von einigen Leuten liebevoll Sankt Nebenfeuer
genannt wird. Das Nebenfeuer hat drei Funktionen: Zum einen dient
es als Grillfeuer der Geselligkeit wegen, zum anderen werden an die-
sem Feuer die Fackeln angezündet, um das Hauptfeuer an mehreren
Stellen gleichzeitig entzünden zu können und nicht zuletzt dient es
zur Täuschung der Buben an den Feuerstellen der anderen Ortsteile.
Kein Ortsteil will der erste sein, der sein Feuer entzündet und so hat
man schon immer versucht, die anderen Ortsteile mit dem kleinen
Nebenfeuer an der Nase herum zu führen. Verspottet wird der Orts-
teil, der sein Feuer bereits vor Einbruch der Dunkelheit angezündet
hat. „Furchtscheißar“ werden die Leute genannt und verlacht.
Noch schlimmer geht es zu, wenn versucht wird, den anderen Orts-
teilen die Haufen schon vor dem 24. Juni anzuzünden. Wenn man
seine Feuerstelle aus irgendeinem Grund nicht gut bewachen kann
und der Feuerturm vor dem 24. Juni abbrennt, ist das ein großer
Spaß für die einen und ein großes Ärgernis für die andern Buben.
Am 24. Juni, bei einbrechender Dunkelheit, wird das Johannisfeuer
endlich angezündet. Ziel ist es, das größte und das am längsten bren-
nende Feuer von ganz Pfronten zu besitzen.
In den 50er und 60er Jahren war es deshalb gang und gäbe, Autorei-
fen und Altöl mit zu verbrennen. Heute verbietet das unser Umwelt-
bewusstsein, zumal es gesetzlich verboten ist und das Feuer auch bei
der Gemeinde angemeldet werden muss.
(Nach Pfrontner Liste - Claudia Stark, Philipp Hechenberger)