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Viehscheid
Auf dem Scheidplatz angekommen, werden die Tiere durch die Hirten
aus der Herde ausgeschieden und dem jeweiligen Besitzer übergeben.
Daher rührt der Name Viehscheid.
Die Nesselwanger halten es bei ihrem Viehscheid noch mit der Tradition
und scheiden ihr Vieh mit Hilfe einer Scheidluke. Nach dieser schweiß-
treibenden Arbeit setzen sich Hirten, Bauern und Helfer im Festzelt bei
Blasmusik auf eine Maß Bier zum fröhlichen Viehscheidfest zusammen.
In vielen Allgäuer Orten werden an einem Festabend die besten
Hirten mit großen Kuhschellen ausgezeichnet. Die „Allgäuer Zei-
tung“ und der Engel­bräu von Rettenberg veranstalten jedes Jahr eine
Allgäuer Kranzrind-Prämierung. 2010 kamen dabei von 110 Kranz-
rindern 12 in die Vorauswahl. Aus diesen wählten 1520 Zeitungsleser
die drei schönsten aus.
Viehscheid in Pfronten
Schnitthahnenrennen
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Viehscheid
Schnitthahnenrennen
Seit über 50 Jahren wird Ende September in Ittelsburg vom örtlichen
Sportverein das Schnitthahnenrennen auf einer Wiese ausgetragen.
Junggesellen müssen dabei sportliche Aufgaben lösen, der Sieger be-
kommt einen Pokal und ein Busserl von zwei Kranzmädchen.
Viehscheid
Nach dem Alpsommer ziehen im
September die Hirten mit dem
ihnen anvertrauten Jungvieh bei
lautem Klang der großen Vieh-
scheidschellen und der Kuhschel-
len von der Alpe ins Tal.
Ist der Sommer auf der Alpe ohne
Unfall verlaufen, trägt das vorders-
te Rind der Herde, das so genannte
Kranzrind“,
einen prachtvollen
Kranz aus Latschenzweigen, Wa-
cholder, Silberdisteln, Vogelbee-
ren, Enzian und manchmal auch
Edelweiß.
Traditionell wird der Kranz um
einen Spiegel obenauf mit einem
Kreuz geflochten bzw. gesteckt.
Der Spiegel soll böse Blicke und
Verhexungen abwenden und die
bunten Kräuter und Flitter Hexen
und böse Geister abwehren.
Kranzrind von der Viehscheid in Pfronten
Bild: Tourismus Pfronten E.Reiter