Seite 92-93 - feste feiern gesamt

Basic HTML-Version

91
90
Erntedank
Schöpfung letztlich nicht in der Hand hat und dass unser tägliches
Brot, die Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit, unser Ar-
beitsplatz, unsere Gesundheit, das Leben und der Frieden keine Selbst-
verständlichkeiten sind. Zunehmend fließt in das Erntedankfest auch
die Sorge um den Erhalt der Schöpfung, die weltweite Gerechtigkeit
und Solidarität und die Fürsorge für Mensch, Tier und Natur ein.
Darauf weisen in der Kirche ein
Erntedankal-
tar
mit Früchten des Gartens und der Felder,
Ähren, Blumen und einer
Erntekrone
aus Äh-
ren als Symbol der Krone der Schöpfung oder
einem Erntekranz hin. Vielerorts wird aus
verschiedenfarbigen Samen und Körnern ein
Ernteteppich
gestaltet, in den letzten Jahren
auch in Waalhaupten und in Buchloe.
Die
Minibrote-Aktion
des Landvolks soll är-
meren Ländern zugute kommen und unsere
Solidarität und Verbundenheit zeigen mit den
Menschen, die hungern müssen. Es ist immer
noch die Hälfte der Weltbevölkerung!
Gestaltungsmöglichkeiten
• Einen Danke-Baum mit vielen Danke-Blättern für wichtige und selbst-
verständliche Sachen und Situationen in unserem Leben gestalten
• Um das tägliche Brot als Gottesgabe zu verdeutlichen, kann man
- wie früher üblich - vor dem Anschneiden mit dem Messer drei
Kreuzzeichen auf die Unterseite des Laibes machen
• Wohnung mit Früchten herbstlich dekorieren
• Eine kleine Erntekrone aus Ähren als Tischschmuck gestalten
• Aus Kastanien mit Zahnstochern, Streichhölzern und Bindfaden
Tiere und Figuren basteln
• Nach Land-Art mit Früchten und Naturmaterialien ein Mandala legen
Erntekrone und Körnerteppich
Erntedank
Erntedank
Den Brauch, höheren Mächten für die Ernte zu danken, gibt es seit
Menschengedenken. Erntedankfeste waren Teil des Jahresablaufes
bei den Griechen mit der Göttin Demeter, bei den Römern mit der
Feldgöttin Ceres, bei den Germanen mit dem Gott Wotan und bei
den Juden mit dem Laubhüttenfest. Nach Beendigung der Erntear-
beit dankte man Gott bzw. den Göttern für ihre Güte und für die
Ernte des Jahres. Schon im 3. Jahrhundert wurde von den Christen
das Erntedankfest gefeiert. Einheitlich haben es die deutschen Bischö-
fe 1972 auf den 1. Sonntag im Oktober festgelegt.
Erntedank ist auch heute noch Zeichen des Dankes an den Schöpfer
für die Gaben und Früchte der Natur und der menschlichen Arbeit,
auch wenn heute alle Früchte der Welt das ganze Jahr über erhältlich
sind. Der Erntedanktag soll uns bewusst machen, dass der Mensch die
Erntedankaltar