Seite 116-117 - feste feiern gesamt

Basic HTML-Version

115
114
Advent
als immunstimulierendes Heilmittel verwendet. In der Adventszeit ist
es üblich, auch an Menschen zu denken, die in Armut leben und un-
sere Hilfe brauchen. Die katholische Kirche erinnert besonders an die
Menschen in Lateinamerika durch das
Adveniat-Opfer,
das an Weih-
nachten abgegeben wird. Der Begriff Adveniat stammt aus der Vater-
unser-Bitte „Adveniat regnum tuum - Zu uns komme dein Reich!“
Gestaltungsmöglichkeiten
• Einen Adventskranz mit den Kindern binden: das Daas zu kleinen
Zweigen schneiden, diese mit Blumendraht um den Strohrohling, den
Strohkranz herumbinden. Der Draht wird jeweils von den neu ange-
legten Zweigen verdeckt. Mit einem roten oder einem violetten Band
kann man den Adventskranz schmücken.
• Eine Rorate, eine Spätschicht oder eine Frühschicht besuchen
• Wir basteln und gestalten einen Adventskalender:
mit 25 Fotos von Kindern aus verschiedenen Ländern.
• Wir hängen an einen Tannenzweig eine Kette mit 24 bunt bemalten
Holz-, Watte- oder Styroporkugeln oder Papier- oder Strohsternen,
wobei täglich eine bzw. einer abgeschnitten wird.
• Ein großes Stoffrechteck ( ca. 50x70 cm) wird an einer Holzstange mit
einem Überschlag aufgehängt und darauf werden aus bunten Fleckchen
24 nummerierte Täschchen aufgenäht, in die Süßigkeiten oder Zettelchen
mit guten Taten oder Aufträgen gesteckt werden.
• Auf einen großen Pappkarton malen wir 24 Felder und stecken
jeweils eine Süßigkeit darauf fest. Dies war der erste Adventskalen-
der, den Gerhard Lang von seiner Mutter bekam. Ab 1900 druckte er
dann in München schön gestaltete Adventskalender, später auch mit
Türchen.
• Das Seelsorgeamt des Bistums Essen bietet jedes Jahr für Familien mit
Kindern den Adventskalender „Wir sagen euch an: Advent“ an. Jeden
Tag gibt es ein neues Blatt mit Geschichten, Liedern, Gebeten und Ideen
zum Spielen und Basteln. Er ist ab Oktober zu beziehen über das örtliche
Pfarramt oder über
www.katecheten-verein.de.
Advent
jetzt schon Anfang Oktober. In
Advents- und Weihnachtsfeiern
der Vereine und Betriebe ste-
hen Essen und Trinken im Vor-
dergrund, adventliche Lieder
werden selten gesungen. Nur
in Kirchen, manchmal auch in
Schulklassen und einigen Famili-
en wird die Adventszeit noch in
christlichem Sinne als Vorberei-
tung auf Weihnachten gestaltet.
Früher war es Tradition in den
Adventstagen zum gemeinsamen Singen und Musizieren zusammen
zu kommen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Brauch des
Advents-
singen
durch das Vorbild von Tobi Reiser in Salzburg und durch
den Kiem Pauli in München wieder belebt. Als Gegenpol zur vor-
weihnachtlichen Hektik soll das Adventsingen zur adventlichen Be-
sinnung einladen. In Honsolgen wird der Brauch des Adventssingens
in den letzten Jahrzehnten unter der Leitung von Reinhold Geiger
gepflegt. In Lindenberg ist das Advents­singen am ersten Advents-
sonntag der Höhepunkt des Weihnachtsmarktes der Pfarrgemeinde
und des Musikvereines.
In der Advents- und Weihnachtszeit wird schon seit ca. 600 Jahren
die Wohnung mit Immergrünem, wie z. B. Zweige von Wacholder,
Eiben oder Tannen geschmückt, um die ungebrochene Lebenskraft
auch in winterlicher Zeit zu verdeutlichen und um Hof und Haus
vor Dämonen und Schaden zu bewahren. An oder über die Haus-
türe wurden und werden
Mistelzweige
gehängt. Da die Mistel als
Schmarotzerpflanze auch im Winter gelblich-grüne Blätter und weiße
Beeren hat, ist sie Symbolpflanze für Unsterblichkeit. Bei Kelten und
Germanen wurden der Mistel Zauber- und Heilkräfte zugesprochen,
sie sollte Dämonen, Blitz und Krankheiten abwehren und Glück brin-
gen. Sie war und ist auch ein Symbol des Friedens, der Freundschaft
und der Versöhnung. Die Mistel wird heute auch in der Naturmedizin
Adventssingen in Lindenberg