Seite 120-121 - feste feiern gesamt

Basic HTML-Version

119
118
Barbaratag 4. Dezember
Kirsche, Mandel, Zierquitte, Magnolie. Man
sollte kräftige Zweige mit sichtbaren Knos-
pen wählen und die Zweigenden schräg an-
schneiden. Dann werden die Zweige in einer
Vase mit lauwarmem Wasser an einen sonni-
gen Ort gestellt. Dieser sollte nicht zu warm
und nicht zugig sein, damit die Knospen
nicht vertrocknen. Bei Bedarf etwas Wasser
nachfüllen. Sie blühen dann zu Weihnach-
ten. Mitten im Winter erblüht neues Leben!
Sie sind ein Symbol, dass die Liebe stärker ist
als Kälte und Tod, alles Kalte und Abweisen-
de wird durch die Liebe aufgebrochen. Da
Blüten in der Winterszeit nicht naturgemäß
sind, kann man die blühenden Barbarazweige
auch als Hinweis auf den menschgeworde-
nen Sohn Gottes, auf das Übernatürliche
der heiligen Nacht hin sehen, in der die
Übernatur die Natur überwunden hat:
„Es ist ein Ros entsprungen“.
Gestaltungsmöglichkeiten
• Barbarazweige schneiden und aufstellen
• Lebensgeschichte bzw. Legende der hl. Barbara lesen
bzw. vorlesen
• Mistelzweig an oder über die Haustüre hängen
Hl. Barbara in der
Stephanskirche in Buchloe,
gemalt von Joseph Schwarz
um 1750
Barbaratag 4. Dezember
Barbaratag 4. Dezember
Nach der Legende wurde Barbara von ihrem heidnischen Vater, dem
reichen Kaufmann Dioskuros von Nikomedia in Kleinasien, dem heuti-
gen Izmit in der nördlichen Türkei, in einen Turm geschlossen, weil er
auf seine bildschöne Tochter eifersüchtig war und sie am Heiraten hin-
dern wollte. Aus Alexandrien kam Origenes als Arzt zu ihr und lehrte
sie das Christentum. Während der Vater auf Reisen war, ließ Barbara sich
taufen und in ihrem Turm ein drittes Fenster durchbrechen als Zeichen
für ihre Taufe und ihren Glauben an den dreifaltigen Gott. Wegen ihres
Bekenntnisses zum christlichen Glaubens wurde sie von ihrem Vater ein-
gekerkert und im Zorn als Märtyrerin im Jahre 306 enthauptet. Im selben
Augenblick wurde der Vater durch einen Blitz getötet.
Auf dem Weg in den Kerker verfing sich ein Kirschbaumzweig in ih-
rem Gewand. Barbara nahm den Zweig mit in ihr Gefängnis und be-
netzte ihn mit Tropfen aus ihrem Trinknapf. In den letzten Tagen
ihres Lebens fand sie Trost darin, dass der Zweig in ihrer Zelle blühte.
Die heilige Barbara ist zumeist mit einem Turm mit drei Fenstern und
einer Hostie dargestellt, da sie in ihrem Turmkerker auf wunderbare
Weise durch die Eucharistie gestärkt worden sein soll. Sie ist die Patro-
nin der Bergleute, der Dachdecker, der Bauarbeiter, der Glockengießer
und Glöckner, der Schmiede und Waffenschmiede, der Feuerwerker und
der ­Artilleristen. Sie zählt zu den 14 Nothelfern und zu den drei heiligen
Mädchen:
„Barbara mit dem Turm,
Margarete mit dem Wurm,
Katharina mit dem Rädchen,
das sind die drei heiligen Mädchen.“
Am Barbaratag ist es vielerorts üblich,
Barbarazweige
von den Sträu-
chern abzuschneiden, die im Frühjahr zunächst blühen und dann
erst Blätter treiben, wie z. B. Forsythie, Hasel, Blutpflaume und auch