Seite 168-169 - feste feiern gesamt

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Erstkommunion
hellem Hemd und der ersten Krawatte
gehen, die Mädchen im weißen Kommunion-
kleid oder im Dirndl der heimischen Tracht.
Um Prunkgehabe und äußerliche Selbstdar-
stellung in Grenzen zu halten und um zu
zeigen, dass für die Freundschaft mit Jesus
innere christliche Werte, nicht Äußerlich-
keiten wichtig sind und dass vor
Gott jeder gleich Mensch wert-
voll ist, ob er arm oder reich ist,
werden vielerorts für Buben und
Mädchen einheitliche, weiße, so
genannte liturgische Gewänder
der Pfarrei angeboten. Man versucht so zu verhindern,
dass der eigentliche Sinn des Festes in den Hintergrund
gedrängt wird. Die Mädchen tragen dazu ein Kränzchen
aus Schleierkraut mit Röschen oder aus Margeriten oder
weißen Kunstblumen. Die
Farbe Weiß
der Kleider und
Kerzen signalisiert die Zugehörigkeit zu Gott und ver-
sinnbildlicht die Unschuld und Reinheit Christi und
derer, die mit ihm in der Kommunion eins werden.
Die
Kommunionkerze
ist wie jedes Licht unserer christlichen Feiern
ein Zeichen für die Nähe Gottes und für Jesus, der sich selbst das Licht
der Welt nennt. Die Kommunionkerze kann von den Eltern oder
dem Kommunionkind mit farbigen Wachsplatten, Verzierwachs oder
Wachsfarben und einem scharfen Messer, einer Schneideunterlage und
einem weichen Tuch zum Andrücken in einfacher Weise selbst gestaltet
werden. Dazu werden neben dem Namen des Kindes und dem Datum
der Erstkommunion religiöse Symbole verwendet: Das Kreuz erinnert
an Jesu Tod und unsere Erlösung und ist ein Zeichen der Hoffnung
für Neuanfänge im Leben. Ein Kelch oder eine Hostienschale erinnern
an das Abendmahl Jesu als christliches Zeichen für das Mahlhalten
und Brotbrechen. Weintrauben, Ähren oder Brot versinnbildlichen
Erstkommunion
um 1920
Erstkommunion
Da die Erstkommunion ein wichtiges Fest für das Kind ist, sollte auch
das Kind mitgestalten können, damit es ein
Fest des Kindes
wird.
Die Eltern überlegen mit dem Kind,
welche
Gäste
es zu dem Fest einladen
möchte, z. B. Taufpate, Großeltern, nahe
Verwandte und Freunde. Vielleicht kann
auch das Lieblingsessen mit dem Kind
besprochen werden.
Die
Einladungskarten
kann das Kom-
munionkind mit Hilfestellung der Eltern
selbst schreiben und gestalten, z. B. mit
religiösen Symbolen, die an Jesus
erinnern (Kreuz, Kelch, Fisch, Lamm),
Zeichen aus der Natur (Sonne, Baum,
Herz, Blumen), einem selbstgeschosse-
nen Foto aus der Kirche. Möglich wäre
auch eine direkte persönliche Einladung
durch das Kind. Die Gäste sollten von
dem Kommunionkind auch persönlich
begrüßt und verabschiedet werden.
Papst Pius X. legte 1910 den Tag der Erstkommunion auf den ersten
Sonntag nach Ostern fest. Dieser
Weiße Sonntag
hat seinen Namen
aus der frühchristlichen Zeit. Die Täuflinge, die nach der Taufe in der
Osternacht das weiße Taufkleid als Zeichen des neuen Lebens ange-
zogen bekamen, legten dieses erst acht Tage später (Oktav) an diesem
Sonntag wieder ab. Heutzutage wird in vielen Pfarrgemeinden ein
späterer Termin auch aus Witterungsgründen gewählt.
Bei der Wahl der
Kleidung für das Kommunionkind
wird man sich
an die Gepflogenheiten in der Pfarrgemeinde halten. Die Bekleidung
soll ein Symbol für den feierlichen Charakter der Erstkommuni-
on sein und ein Zeichen dafür, dass es ein Fest ist, zum Gastmahl
Gottes geladen zu sein. Die Buben können im dunklen Anzug mit
Erstkommunion
1922
Erstkommunionkind im einheitlichen
weißen liturgischen Gewand
Erstkommunion
1922