Seite 180-181 - feste feiern gesamt

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Hochzeit
es in der Regel auch um die Kommunikation in einer Ehe, denn nach
Einschätzung von Fachleuten wäre ein Großteil der Ehescheidungen
bei guter Kommunikation vermeidbar.
Traugespräch
Zur Vorbereitung auf die Trauung führt der Pfarrer ein Traugespräch
mit den künftigen Eheleuten. Sie erhalten dabei Informationen über
Sinn und Wert einer christlichen Ehe und Familie, über Ehevor-
bereitungskurse und über Möglichkeiten zur persönlichen Gestal-
tung des Trauungsgottesdienstes. Auch können persönliche Fragen
der Ehepartner und alle organisatorischen, z. B. Blumenschmuck
in der Kirche, Einzug und Auszug, Unterzeichnung der Traudo-
kumente, Ringkissen, Standort der Trauzeugen, Fotografieren und
Filmen in der Kirche, und rechtlichen Dinge besprochen werden.
Dabei wird ein
Ehevorbereitungsprotokoll
ausgefüllt, bei dem auch
die Trauzeugen/-innen benannt werden. Früher nannte man dieses
Gespräch das „Stuhlfest“ oder das „Brautexamen“.
Die
Verlobung
als Brautzeit und als Vorbereitungszeit für die Ehe hat
heutzutage fast ausgedient. Wenn Verlobung noch gefeiert wird, dann
im engen, familiären Kreis mit Anstecken der Verlobungsringe.
Junggesellenabschied
Vielfach feiert heute der Bräutigam einige Tage vor der Hochzeit mit
seinen Freunden den Abschied aus dem Junggesellendasein, zumeist
in mehreren Lokalen und Amüsierbetrieben mit exzessivem Alko-
holgenuss. Heutzutage übernehmen auch Bräute diesen Brauch des
„Letzten Abends in Freiheit“, um zum letzten Mal ausgelassen al-
lein feiern zu können. Mit dem Programm werden der Junggeselle
bzw. die Junggesellin von ihrem Freundeskreis überrascht, z. B. mit
spaßigen Aufgaben, Spielen oder Quizfragen, Gedichten, Striptease-
Auftritt, mit bedruckten T-Shirts, u.ä. Hierbei werden manchmal
moralische Traditionen überschritten, wenn die Abschiedsfeier in
einem sinnlosen Besäufnis endet.
Hochzeit
„Programmdirektor“
/Zeremonienmeister benennen,
Listenführer für Geschenke
• Sich schön machen für den Hochzeitstag:
Friseurtermin,
Hände maniküren
Braut-Handtasche
herrichten: Kamm, Deo, Make-up, Nähzeug,
Spiegel, Ersatzstrümpfe, Taschentuch, Kopfschmerztabletten,
Kleingeld
Trinkgeld
bereithalten für Blumen-, Geschenkeboten
und Ministranten
Eheringe und Papiere
bereitlegen
Danksagungskarten
nach der Hochzeit drucken und versenden
Vor der Hochzeit
In unserer Zeit hat sich die Hochzeit vollkommen kommerzialisiert.
Was früher ein Hochzeitslader, eine Störnäherin und ein Schreiner
bewerkstelligten, bieten heutzutage Dienstleister und Firmen an.
Dazu werden eigene Hochzeitsmessen veranstaltet, wo Hochzeits-
kleidung, Hochzeitsfotos, Einladungskarten, Eheringe, Torten, Blu-
menschmuck, Frisuren, u. a. vorgestellt werden.
Für die
Organisation
und das „Ganze drum herum“ einer Hochzeit
gab es früher einen Hochzeitslader, im Bayerischen den Schmuser.
Um das Hochzeitspaar von organisatorischen Sorgen am Hoch-
zeitstag zu befreien, wird heutzutage damit ein guter Freund oder
ein nahestehender Verwandter mit Organisationstalent als „Zere-
monienmeister“ betraut. Früher musste der Hochzeitslader zu einer
großen Bauernhochzeit 200 bis 300 Gäste einladen. Heute werden
4 bis 6 Wochen vor dem Hochzeitstermin die Einladungskarten mit
Rückantwort per Post versandt, nur nahe Verwandte und wichtige
Personen werden persönlich von den Brautleuten eingeladen.
Zur Vorbereitung auf Hochzeit und Ehe werden verschiedene
Ehe-
vorbereitungskurse,
vor allem von der Kirche angeboten. Hier geht