Seite 186-187 - feste feiern gesamt

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Hochzeit
Eheringe
Der Ehering ist ein Sinnbild der Verbundenheit des Braut-
paares und ein äußeres Zeichen für Treue und Beständigkeit
der ehelichen Bindung. So wie der Ring keinen Anfang und
kein Ende hat, so soll die Liebe der beiden Brautleute ewig
andauern. Auf der Innenseite werden die Ringe in der Regel
mit dem Vornamen des Ehepartners und dem Datum der
kirchlichen Trauung graviert, selten noch mit dem früher
üblichen Kürzel „GGG“, das bedeutet „Gott gebe Glück!“.
Die Ringe werden kurz vor der Vermählung vom Priester gesegnet:
„Wie der Ring den Finger ganz umschließt, so umschließt das Band der Treue jene
beiden, welche diese Ringe tragen. Herr Jesus Christus, segne diese Ringe und schütze
diese Ehe vor allem, was sie je bedroht.“
Beim Anstecken an die Hand sprechen die Brautleute:
„Trag diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Getragen wird der Ehering traditionell meist am Ringfinger der
rechten Hand, der Verlobungsring am linken Ringfinger. Schon die
Ägypter und Römer glaubten, dass der vierte Finger, der sogenannte
Ringfinger eine direkte Verbindung zum Herzen besäße.
Brautstrauß
Bereits in der Renaissance schmückten sich die Bräute mit einem Braut-
strauß. Buchs, Rosmarin und später Myrte waren früher die Zeichen
des Lebens bei der Hochzeit. Rosmarin soll nach dem Aberglauben böse
Geister vertreiben, deshalb trug die Braut früher einen Rosmarinkranz.
Symbolblume für die Liebe ist die rote Rose. Die Blumen des Braut-
straußes richten sich heute mehr nach der Farbe des Brautkleides und
den Lieblingsblumen der Braut.
Hochzeit
Blumenkinder
Beim Hochzeitszug gehen vor dem
Brautpaar verwandte oder befreundete
Kinder in festlicher Kleidung. Als Blu-
menkinder können sie Körbchen mit
Blumen tragen und/oder beim Aus-
zug vor dem Brautpaar Blütenblätter
streuen. Als alter heidnischer Brauch
soll der Duft der Blumen die Frucht-
barkeitsgöttinnen anlocken und dem
Brautpaar reichlichen Kindersegen
schenken.
Beim kirchlichen Einzug tragen Kinder
das Ringkissen mit den Eheringen und
die Hochzeitskerze.
Hochzeitskerze
Die Kerze, die hell und warm macht
und sich selbst dabei verzehrt, ist ge-
nerell das Zeichen für Licht, Leben und Liebe. Bereits im Mittelalter
war die Hochzeitskerze wichtiger Bestandteil der Trauungszeremo-
nie. Sie wird heute zumeist an der Spitze des Brautzuges von einem
Kind getragen. Angezündet wird sie während der Trauung an der
Osterkerze, die den auferstandenen Christus als das Licht der Welt
symbolisiert. Die Hochzeitskerze mit dem Trauspruch kann auch ein
Zeichen sein für Gottes Begleitung auf dem Weg der Ehe: „Ich bin bei
Euch!“. Sie wird mit den Vornamen der Brautleute, dem Trauungs-
datum, dem Trauspruch und Hochzeitssymbolen wie zwei Ringe,
Blumen, Kreuz, Taube, Regenbogen, Brücke, Baum, zwei Bäume,
Hände, zwei Wege die in einen münden, u. ä. verziert.
Die Hochzeitskerze wird später bei Familienfesten, am Hochzeitstag
und bei Ehejubiläen angezündet.