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schicht überdeckt war. Die Straße verlief dann weiter über Fischen, Erling und Lands-
tetten nach Gauting. Dort bestand Anschluss an eine weitere römische Heerstraße von
Augsburg nach Salzburg.
Geschichte: Schon in der Frühbronzezeit (1800-1550 v. Chr.) war der Ort besiedelt, wie
aufgefundene Hockergräber bezeugen. Die erste Erwähnung geschah 776, als der Edel-
freie Isanhart aus dem Geschlecht der Huosi die Hälfte seiner Güter in
„
Reistingun
“
dem
Kloster Schlehdorf amKochelsee vermachte. Raisting kam1258 unter die Herrschaft des
Landgerichts Landsberg. Auf dem heutigen Schlossberg, 1,5 km westlich, oberhalb der
Straße nach Unterstillern, befand sich im Mittelalter der Sitz des Ortsadels. Die Herren
von Seefeld hatten die niedere Gerichtsbarkeit im Ort, diese ging 1643 durch Verkauf
an das Kloster Dießen.
Auch die benachbarten
Klöster Wessobrunn und
Dießen waren in Raisting
reich begütert und ver-
fügten über alle bedeu-
tenden Höfe. Im Zuge der
Gemeindegebietsreform
vom 1. Mai 1978 gehört
die Gemeinde Raisting bis
2006 der Verwaltungsge-
meinschaft Pähl-Raisting
an. Seit 2007 ist Raisting
wieder eine eigenständi-
ge Gemeinde. Ortswap-
pen: Gelbes Posthorn und
Bischofstab in blau-gelber
Farbgebung.
Pfarrkirche St. Remigius: Die Kirche ist nach dem fränkischen Erzbischof von Reims, Remi-
gius, benannt worden undwar wohl die Urpfarrei des Umlandes. Der heutige Kirchenbau
wurde 1696 beendet, aber erst 1767 begann man mit der Erneuerung der Ausstattung.
Die einschiffige Kirche wurde mit einem flachen Gewölbe ausgestattet, um eine große
Fläche zur Aufnahme des riesigen Deckengemäldes zu bieten. Baumeister war der Vor-
arlberger Michael Natter, der auch die St. Leonhards-Kirche in Utting erbaute. Fresken:
Im Chor sehen wir die Bekehrung König Chlodwigs durch Remigius. Dies ist einWerk des
Münchner Hofmalers Christian Wink. Das Fresko des Langhauses ist leider nicht mehr
erhalten, weil es sich eines Tages ablöste und herunterfiel. Das heutige Deckengemälde
stammt von Karl Manninger und wurde 1947 gemalt.
Sehenswürdigkeiten:
Rundwanderung über die Höhen durch eine Wiesenland-
schaft um Dießen mit prächtigen Landschafts- und Fernblicken
Hinweis:
Raisting (82399):
• Heimatmuseum „Alter Pfarrhof“: Herrenstraße 13, Tel.:
08807-91347, Fax: 08807-275 9014, geöffnet nach Vereinbarung • „Otto-Hellmeier-Mu-
seum“: Wielenbacher Straße 13, Tel.: 08807-946232, geöffnet Sa und So 11 - 16 Uhr und
nach Vereinbarung. • „Erdfunkstelle“: www.radom-raisting-gmbh.de, Informationen:
Tel.: 0881-681 1143, Führungen: Tel.: 0881-2691
Einkehr:
Raisting:
• „Gasthof Post“: Floßmannstr. 9, Tel.: 08807-92240, Fax: 08807-
922412, info@post-raisting.de, www.post-raisting.de, geöffnet Mi - Mo von 7 - 24 Uhr,
warme Küche von 11.30 - 21.30 Uhr, Di Ruhetag, ausg. Feiertag. • „Gasthof Drexl“: Pähler
Str. 17, Tel.: 08807-7919, Fax: 08807-4279, drexl-raisting@t-online.de, www.gasthofdrexl.de
Mit dem Fahrrad unterwegs bei Raisting
S
ehenswürdigkeiten
Raisting:
Lage: Der alte Ort liegt 553 m ü.M. an der Bahnstation der Strecke Augsburg
– Weilheim am Rand von geschützten Streu- und Feuchtwiesen. Streuwiesen dienen
nicht der Futtergewinnung, sie werden allenfalls einmal im Jahr (Herbst) gemäht, um
Einstreu für den Stall zu gewinnen.
Römerstraße (Querroute von Bregenz nach Gauting): In Raisting, wo sich die römische
Straßenstation Urusa befand, kreuzten sich zwei wichtige Römerstraßen: Die nach Rom
führende Römerstraße Via Claudia (siehe Seite 202
)
und die von Augsburg über Kemp-
ten nach Gauting führende Römerstraße Via Julia. Bei Epfach führte Letztere von der
Halbinsel Mühlau über die noch erhaltene Aufstiegsrampe zum Lechhochufer hinauf
nach Rott. Weitere Spuren dieser Straße finden sich im Sachsenrieder Forst und bei
Dienhausen. Ab Raisting führte die Straße auf einem Pfahlrost durch das Ampermoor
nach Pähl. Zwischen Raisting und der Ammer ist im Ammermoor ein 5 m breiter Kies-
damm aufgedeckt worden, der an mehreren Stellen von einer bis zu 1,80 m tiefen Torf-
Raisting, Kanzel in St. Remigius
Landschaft um Rasting