Seite 8-9 - Lechrain gesamt

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Statt eines Vorworts ein Interview
Herr Dr. Töpner, wie kommt ein Rheinländer dazu, einen Wanderführer für un-
sere Gegend zu schreiben?
Als ich zum ersten Mal als Student mit meiner Frau nach Utting an den Ammer-
see zum Zelten gekommen bin, hat es mir hier in dieser Gegend auf Anhieb gut
gefallen. Vor zehn Jahren entdeckten wir zum zweiten Mal den Ammersee und
den Lechrain als ideales Wander­gebiet und kauften eine Wohnung in Schon-
dorf.
Da ich auf der Suche nach einem geeigneten Führer nicht fündig geworden bin,
meinte meine Frau, ich solle doch selbst ein Buch schreiben über das, was ich
hier erlebt und entdeckt habe, so wie ich es zuvor bei anderen Touren auf dem
Jakobsweg und im Rheinland getan hatte. Also ging ich daran, meine Routen
systematischer und themenbezogener auszuarbeiten, ich recher­chierte, be-
suchte Bibliotheken und fotografierte viel.
Herr Eichner, Sie haben den Wanderführer eine „beeindruckende Liebeserklä-
rung an die Landschaft zwischen Lech und Ammersee“ genannt. Warum?
Ich freue mich über diesen neuenWanderführer, weil er sehr detailreich sowohl
auf die Sehenswürdigkeiten in der Natur wie auch in Kunst und Kultur in unse-
rem Landkreis eingeht.
Das Radwegenetz ist hervorragend ausgebaut. DieWanderer „hinken noch ein
wenig hinterher“. Welche Planungen bestehen im Landratsamt Landsberg?
Es gibt zwei große Wanderwege im Landkreis: den König-Ludwig-Wanderweg
und den Lech-Höhenweg. Beide Wanderwege werden gerade neu konzipiert
und anschließend auch neu beschildert.
„Traumurlaub der kurzen Wege“ , so beginnt ein Text im neuen Gastgeberver-
zeichnis. Frau Kurz, welche Bedeutung spielen die Wanderer in der Region?
Die Wanderer werden in Zukunft eine immer größere Rolle im Gebiet des Tou-
rismusverbandes Ammersee-Lech spielen. Wandern wird immer populärer und
dieser Wanderführer wird uns dabei helfen, diese wichtige Zielgruppe im Tou-
rismus weiter zu erschließen. Ein Großteil der Wanderer kommt aus der Region
und aus dem Großraum München und Augsburg, es folgen die Wanderer auf
den Fernwanderwegen, die auch Übernachtungsgäste sind. Die einheimischen
Wanderer sind wohl die kleinste Gruppe.
An die VR-Bank werden doch sicherlich viele Sponsor-Anfragen gestellt. Was
sind die Gründe, dass Sie sich beimWanderführer engagieren?
Wir engagieren uns vielfältig in der Region, insbesondere dort, wo wir etwas für
die Lebensqualität der Menschen tun können. Unsere wunderschöne Gegend
lernt man am besten 'zu Fuß' kennen.
Dieser Wanderführer begleitet über das Naturerlebnis hinaus mit kulturellen
und geschichtlichen Informationen auf unterhaltsame und kurzweilige Art.
Herr Schmalholz und Herr Jörg, wie halten Sie es selbst mit demWandern?
Wir wandern beide sehr gerne in unserer Freizeit. Bei unserer Schnuppertour
Nr. 10 haben wir einmal mehr erlebt, welch wunderschöne Seen- und Uferland-
schaft sich in unserer unmittelbaren Nähe für eine Auszeit vom Alltag bei völli-
ger Entspannung anbietet. Aus unserer Bank machen sich auch immer wieder
kleine Wandergruppen in ihrer Freizeit - abseits vom Bankalltag - gemeinsam
auf den Weg. Ganz besonders freut uns, dass wir bei diesen Unternehmungen
auch als Vorstand mit einbezogen werden!
Und Sie, Herr Landrat?
Ich zähle mich eher zur Fraktion der Radler, lasse mich aber gerne von dem
neuen Wanderführer inspirieren.
Wandern mit der Seele, was verstehen Sie denn darunter, Herr Dr. Töpner ?
Mein Buch erschließt das Gebiet zwischen Ammersee und Lech aus verschiede-
nen Per­spek­tiven und steuert Orte an, wo sich die Seele zu Hause fühlen kann.
Gedanken für unterwegs sollen zum Nachdenken über sich selbst und die ei-
genen Lebenswelten anregen. Aber mit dem Buch will ich möglichst alle Sinne
ansprechen. Darumwerden auch Tipps für gutes Essen und Trinken in einem be-
sonderen Ambiente gegeben.
Herausgekommen sind kleine Fuß­reisen an den Ammersee oder in den Lechrain,
die mal romantisch sein, mal die Phantasie beflügeln oder mal zum Nachdenken
anregen sollen. In Ruhe eine schöne Aussicht auf den Ammersee zu genießen
oder die Horizonte im Lechrain auf sich wirken zu lassen, heißt für mich, etwas
Schönes als bleibenden Gewinn von dort mit nach Hause zu bringen. Denn
beides zählt: Nicht nur das Ziel einer Reise, sondern auch die Reise zu sich selbst.
Im Lechrain kann man selbst ausprobieren, ob es stimmt.
Ulla Kurz, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Ammersee-Lech • Verleger Josef Bauer
Autor Dr. Walter Töpner • Landrat Walter Eichner
Stefan Jörg & Klaus Schmalholz, Vorstände der VR-Bank Landsberg-Ammersee eG (von rechts)
Die Fragen stellte Josef Bauer am 17. Juli 2012 im Landratsamt Landsberg.