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Sternschnuppen
Was der Volksmund als
Sternschnuppen
be-
zeichnet, sind Partikel mit einem Durchmes-
ser umeinenMillimeter, die bei ihremEintritt
in die Erdatmosphäre mit einer sichtbaren
Leuchtspur verglühen. Sind die Partikel grö-
ßer als zehn Millimeter, so spricht man von
Boliden
oder
Feuerkugeln
.
Man unterscheidet
Meteoriten
, die die Erd-
oberfläche erreichen, sowie
Meteore
, die
bereits in der Atmosphäre verdampfen. Bei-
de werden unter dem Überbegriff Meteor-
oide zusammengefasst. Ihr Name stammt
vom griechischen Wort
meteoros
für „frei in
der Luft schwebend“.
Meteoroide sind meist Staubkörner, klei-
ne Metall- oder Gesteinskörner. Täglich ge-
langen etwa 10 Milliarden Meteoroide aus
dem interplanetaren Raum mit einer Ge-
samtmasse von 1.000 bis 10.000 Tonnen in
die Erdatmosphäre. Wegen ihrer enormen
Geschwindigkeit von etwa 10 bis 72 Kilome-
tern pro Sekunde (!) verdampft der Großteil
bereits in etwa 80 Kilometer Höhe. Dabei
werden durch Reibungshitze Luftmoleküle
ionisiert, sie zerfallen in geladene Ionen und
Elektronen und verursachen bei ihrer Wie-
dervereinigung helle Leuchtspuren.
Neben einzeln auftretenden Meteoren gibt
es sogenannte Meteorströme. Diese entste-
hen, wenn die Erde die Flugbahn eines Ko-
meten kreuzt.
Kometen
sind Gebilde aus Eis
und Staub, die vor etwa 4,5 Milliarden Jah-
ren entstanden sind. Sie ziehen entweder ei-
nen
Staub-
oder
Plasmaschweif
hinter sich
her, manche Kometen auch beide Schweifar-
ten. Das Plasma weist immer geradlinig von
der Sonne weg, denn es wird nicht durch den
„Fahrtwind“ mitgerissen, den es im Weltall
nicht gibt, sondern durch Sonnenwinde.
Staubschweife hingegen können fächerför-
mig oder gebogen sein, in eine ganz andere
Richtung weisen und sind viel kürzer als die
geradlinigen Plasmaschweife.
Auch Satelliten- sowie Raketenteile rufen
beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre
meteorartige Leuchterscheinungen hervor.
Sie sind jedoch wesentlich langsamer, woran
man sie von Meteoren unterscheiden kann.
Hier eine Auswahl bekannter Meteorströme:
Name
(scheinbare Herkunft)
Zeitraum
Maximum am Meteoren pro
Stunde
(ZHR)
Bemerkungen
Quadrantiden
(Bärenhüter)
1. Januar bis
5. Januar
3. Januar
100 - 200
Geschwindigkeit 144 000 km/h
oder 40 km/s, selten helle
Sternschnuppen
Virginiden
(Jungfrau)
25. Januar bis
15. April
24. März
5
Lyriden
(Leier)
16. April bis
25. April
22. April
18
um Mitternacht sichtbar
Mai-Aquariden
(Wassermann)
19. April bis
28. Mai
5. Mai
20 -60
aus Halleyscher Komet; 216
000 km/h bzw. 60 km/s schnell,
daher lange Leuchtspur
Perseiden
(Perseus)
17. Juli bis
24. August
12. August
200
Tauriden
(Fisch, Widder, Stier)
15. September bis
25. November
10. November variabel
Draconiden
(Drache)
6. Oktober bis
10. Oktober
8. Oktober
variabel
Geschwindigkeit 70 km/s
Leoniden
(Löwe)
14. November bis
21. November
18. November
variabel
morgens sichtbar,
Geschwindigkeit 250 000 km/h
oder 70 km/s
Geminiden
(Zwilling)
7. Dezember bis
17. Dezember
14. Dezember 110
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12
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