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Fasnacht/Fasching
Grundgedanke ist die Aufhebung des Fleischgenusses, deshalb auch
die scherzhafte Übersetzung von Karneval als lateinisch „Carne
vale!“ bedeutet „Fleisch, lebe wohl!“. Urkundlich belegt ist das Wort
Fastnacht (vasnaht) erstmals 1206 in Wolfram Eschenbachs Parzival.
Ausgelassene Lebenslust, Fröhlichkeit, Freude, Übermut und när-
rischer Leichtsinn finden in der Fasnacht ihren angemessenen Aus-
druck. Eine verkehrte Welt des Faschings ermöglicht das Hinein-
schlüpfen in eine andere als die gewohnte Rolle und den Aufenthalt
außerhalb der gewohnten Ordnung. Viele Menschen verkleiden, kos-
tümieren sich und tragen eine ­Maske. Mit drohenden Masken und
viel Lärm hoffte man früher, die Dämonen zu erschrecken und die
Wintergeister zu vertreiben. Mit der Maske wollte man sich auch
unkenntlich machen, damit einen die bösen Geister nicht erkennen.
Seit dem 17. Jahrhundert gibt es das
Maskiert-Gehen
; angeblich
hat es sich bei uns aus dem mit Lichtmess verbundenen „Schlenkla“
(= „müßig herumgehen“) entwickelt. Beliebt war das maskierte
„Schwenkla“ und „Gumpa“ von Haus zu Haus, wobei man in
humorvollen Versen, meist unerkannt, Missgeschicke den Mitbür-
gern zur Kenntnis brachte.
An den Faschingstagen gingen in Schwaben früher Kinder maskiert
von Haus zu Haus als „Mäschgerle“ zum „Maschgeragauh“ (Maskiert-
Gehen) oder zum
„Fasnachtssprecha“
und sagten ihre Verse auf:
„Lustig isch dia Fasenacht,
wenn mei Muattr Küachla bacht,
wenn se abr koine bacht,
nau pfeif i auf dia Fasenacht!“
„I bi dr Ma vo Weißahora,
hau mei Weib im Bett verlora,
wer se findt und nimma bringt,
der kriagt a recht schöas Trinkgeld gschenkt.“
Valentinstag 14. Februar/ Fasnacht/Fasching
Valentinstag 14. Februar
Bei den Römern war der 14. Februar der Gedenktag an die Göttin
Juno, der Schützerin von Ehe und Familie. Die römischen Frauen
wurden an diesem Tag mit Blumen beschenkt.
Der hl. Valentin soll der Legende nach als Bischof in Terni in
Mittelitalien im 2. Jahrhundert heimlich Liebespaare getraut und
frisch vermählten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt
haben. Dies tat er, obwohl der römische Kaiser Claudius Goticus
christliche Aktivitäten untersagt hatte. Am 14. Februar 269 soll er
wegen seines christlichen Glaubens mit dem Schwert enthauptet
worden sein. Er ist der Schutzpatron der Verliebten, der Verlobten
und auch der Bienenzüchter.
Verliebte und Freunde schenken sich am Valentinstag Blumen, klei-
ne Aufmerksamkeiten oder einen Kartengruß. Dieser in den fünfziger
Jahren neu eingeführte Brauch kommt aus England und Amerika. Dort
wird er als Tag der Freundschaft, der Liebe und der Beziehungen began-
gen, wobei Millionen von Grußkarten versandt werden und Blumen
und Süßigkeiten verschenkt werden. Schon Wochen vorher weist bei
uns die Geschäftswelt auf den Valentinstag hin. In einigen Pfarreien
wird am Valentinstag ein Segensgottesdienst für Verliebte angeboten.
Fasnacht - Fasching
Schon in vorchristlicher Zeit feierte man um diese Jahreszeit nach den
langen Winternächten Frühlings- und Fruchtbarkeitsfeste, den Kampf
des Frühlings, des Lichtes und der Lebensfreude mit dem Winter, dem
Dunkel und den bösen Dämonen.
Der Name „Fastnacht“ bezog sich ursprünglich auf die Nacht vor
Beginn der Fastenzeit; in der noch kräftig gegessen und getrunken
wurde. Aus dem Begriff „vast-schanc“, der bedeutet „Ausschank bzw.
Umtrunk vor Fastenbeginn“ entwickelte sich das Wort Fasching.