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Blasiustag 3. Februar
arbeitsfrei und der Termin für Einstand und Abgang der Dienstboten,
für das „Schlenkeln“ (= die Stellung wechseln, müßig herumgehen).
An Knechte und Mägde wurde auch der Jahreslohn ausgezahlt. Be-
kam der Dienstbote vom Bauern eine Kerze oder einen Wachsstock,
wurde sein Arbeitsverhältnis um ein Jahr verlängert.
Seit dem 4. Jahrhundert werden an Mariä
Lichtmess alle Kerzen, die für das ganze
Jahr gebraucht werden, im Gottesdienst
- oft verbunden mit einer Lichterprozes-
sion - geweiht. Auch die Kerzen für den
eigenen Bedarf bringen die Gläubigen
zum Weihen mit. Früher gab es dazu
eigene Wachsmärkte, eben Licht(er)mes-
sen, daher der Name
Lichtmess
. Einige
Brauchtumsforscher leiten den Namen
auch von der heiligen Messe für das Licht
der Kerzen ab.
Blasiustag 3. Februar
Der Legende nach hat der hl. Blasius als
Bischof in Armenien einem Knaben in
Todesgefahr geholfen, als ihm eine Fisch-
gräte im Hals stecken geblieben ist und er
zu ersticken drohte. Deshalb wird er als
einer der 14 Nothelfer bei Halskrankhei-
ten und bei Zahnschmerzen angerufen. Er
starb als Märtyrer um das Jahr 316. In der
Kirche wird der
Blasiussegen
mit zwei
überkreuz gehaltenen Kerzen am Hals er-
teilt („Einblaseln“), er soll vor Halskrank-
heiten schützen, vor allem Bösen bewah-
ren und Gesundheit und Heil bringen.
Lichtmessfeier
Blasiussegen
Lichtmess 2. Februar
Lichtmess 2. Februar
40 Tage nach der Geburt Jesu, am 2. Februar, wird Mariä Lichtmess
gefeiert, kirchlich die Darstellung des Herrn im Tempel als Dank
für die glückliche Geburt. Bei den Römern war der Februarius als
der letzte Monat des Jahres der Monat der Reinigung; lateinisch
„februa“ = Reinigungs- oder Sühneopfer. Das römische Sühne- und
Reinigungsfest mit einer heidnischen Sühneprozession wandelte
Papst Gelasius 494 um in „Mariä Reinigung“. Nach jüdischem Ge-
setz ist die Frau nach der Geburt eines Sohnes 40 Tage unrein. Am
Ende dieser Tage bringt sie im Tempel ein Reinigungsopfer mit zwei
Tauben dar. Da der erstgeborene Sohn nach jüdischem Glauben
Eigentum Gottes war, wurde Jesus auch zum Tempelpriester
gebracht, von ihm gesegnet und vor Gott dargestellt.
Früher endete mit Lichtmess die Weihnachtszeit und es war der erste
Tag im bäuerlichen Jahr, der sogenannte
„Schlenkalastag“
. Er war
Buchloer Sternsinger 2010