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Sternsingen
Sternsingen
Der Brauch des Sternsingens ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt.
An Dreikönig gehen Ministranten bzw. Jugendliche verkleidet als
Kaspar, Melchior und Balthasar mit einem Sternträger von Haus zu
Haus, tragen ihre Verse und Lieder vor, sammeln Spenden für die
Mission und schreiben mit geweihter Kreide den Haussegen an die
Tür: „20 C+M+B 11“, das heißt auf lateinisch:
C
hristus
M
ansionem
B
enedicat. Christus segne dieses Haus! Zugleich sind dies die Anfangs-
buchstaben der drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar. Dazu
kommt die aktuelle neue Jahreszahl.
Durch eine Aktion des Bundes deutscher katholischer Jugend BDKJ
Anfang der 60er Jahre wurde der Sternsingerbrauch in Deutschland
wieder belebt, in Buchloe 1964 durch Herbert Sedlmair mit seiner
Jungkolpinggruppe. Der erste Spendenertrag waren 300.- DM. Er ging
bereits damals an den Buchloer Pater Martin Schupp in Süd-Rhodesien
in Afrika. 2010 erbrachten in Buchloe 90 Sternsinger, Gruppenleiter
und Verantwortliche 18.560.- Euro, 2011 sogar 21.140.- Euro, die nach
wie vor an Martin Schupp in Simbabwe und an ein Kolpingprojekt in
Albanien gehen. Primär geht es nicht um eine möglichst hohe Spen-
densumme, sondern die Sternsinger sollen mit ihrem Auftreten Jesus
Christus als unser Licht und Leben verkünden. Deshalb werden die
Buben und Mädchen auch jedes Jahr im Pfarrgottesdienst gesegnet und
in die Pfarrgemeinde ausgesendet.
Die ersten Buchloer Sternsinger 1964
Dreikönig 6. Januar
Dreikönig
Dreikönig feiert man seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. am 6. Januar,
nachdem man das Weihnachtsfest auf den 25. Dezember verlegt
und festgesetzt hatte. Die eigentliche Wortbedeutung des griechi-
schen Wortes Epiphanie als Erscheinung (des Herrn) weist auf das
ursprüngliche Weihnachtsfest hin, das heute noch von der orthodo-
xen Kirche am 6. Januar gefeiert wird. An Dreikönig werden wir
daran erinnert, dass die christliche Weihnachtsbotschaft allen Völ-
kern und Rassen gilt.
Die Bibel erzählt von Sterndeutern (Matthäus 2). Erst im Mittelalter
waren es in der Volksüberlieferung drei Könige namens Balthasar,
Melchior und Caspar. Diese Königsfiguren werden an Dreikönig
in die Weihnachtskrippe gestellt. Die Geschenke der drei Weisen:
Gold, Weihrauch und Myrrhe weisen auf Christus als den König,
als den Gott und als den Menschen hin: Gold symbolisiert Kraft
und Weltherrschaft, Weihrauch den Priester und Sohn Gottes, und
Myrrhe verweist auf seinen Tod am Kreuz.
Bei der kirchlichen
Dreikönigsweihe
werden Salz - das schales Was-
ser wieder lebendig macht - Weihrauch und Myrrhe als Zeichen des
zu Gott aufsteigenden Gebetes und Kreide für den Haussegen geseg-
net. Früher war der Dreikönigstag ein traditioneller Tauftag, deshalb
wird auch das Tauf- und Weihwasser, das so genannte Dreikönigs-
wasser geweiht. In das Weihekörbchen für den Kirchgang gehören
deshalb Salz in einer Tasse, Weihrauch oder Räucherzäpfchen und
Kreide und dazu der Weihwasserkrug für das Dreikönigswasser.
In einigen Familien werden die häuslichen Räume - bei Bauern der
Stall - noch mit dem Weihrauch ausgeräuchert und mit Weihwasser
besprengt. Oben an die Haustüre wird mit Kreide geschrieben:
20 C+M+B 11
.
Mit diesem
Haussegen
will man für das kommende Jahr alles Böse von
Mensch und Vieh fernhalten.