Seite 216-217 - feste feiern gesamt

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Sterben/Tod/Trauer
Die kirchliche Feier am Grab schließt mit:
„Herr, gib ihm/ihr und allen Verstorbenen die ewige Ruhe. Und das ewige Licht
leuchte ihnen. Herr lass sie ruhen in Frieden. Amen.“
Anschließend können Dankes- und Abschiedsworte gesprochen
werden. Darauf verabschieden sich alle Anwesenden von dem
Verstorbenen, indem sie den Sarg mit Weihwasser besprengen (katho-
lisch) oder eine Schaufel Erde auf den Sarg werfen (evangelisch). Den
Angehörigen kann persönlich das Beileid ausgesprochen werden.
Bei der
Feuerbestattung
wird nach dem
Trauergottesdienst in der Aussegnungs-
halle ähnlich wie bei der Erdbestattung
Abschied vom Verstorbenen genommen.
Die Urne wird im Grab oder einer Ur-
nenwand mit ähnlichen Riten beigesetzt.
Unterschiedliche Bestattungsformen
Die
Erdbestattung
ist nach wie vor die christliche Bestattungsform
im Sinne von Genesis 3, 19:
„Du bist Erde und sollst zu Erde werden.“
Sie ist in Deutschland immer noch die häufigste Form der Bestattung
(55 Prozent). Der tote Leib des Menschen ist nicht nur Hülle, sondern
gehört wesentlich zu seiner Personalität. Für Christen bedeutet die
Beerdigung des Leibes eine Würdigung der Schöpfung Gottes. Ange-
hörige und Bekannte des Verstorbenen ehren seinen Leib und denken
dabei an die Wiederkunft Christi und die Auferstehung der Toten.
Die Rituale der Beerdigung wie Trauerzug, Gebete und Gesänge am
Grab und das Hinablassen des Sarges helfen den Angehörigen in ihrem
Trauerprozess. Deshalb empfiehlt die Kirche die Erdbestattung.
Frisches Grab mit Grabkreuz
und Blumenschmuck
Sterben/Tod/Trauer
Während die katholische Feier eher ein Gottesdienst mit und für die
Toten ist, richtet sich die evangelische in erster Linie an die Hinter-
bliebenen.
In der Leichenhalle verabschieden sich die trauernden Angehörigen
und die versammelte Gemeinde am Sarg von dem Verstorbenen.
Das Besprengen des Sarges mit Weihwasser und die gebeteten Psal-
men und Bittrufe machen deutlich, dass unser Verstorbener bei
Gott geborgen ist und wir mit ihm über den Tod hinaus verbunden
bleiben.
In einer Prozession, mit dem Kreuz voraus, geleitet die Trauerge-
meinde den Sarg zum Grab. In der Begleitung auf dem letzten Weg
eines Menschen erweist die christliche Gemeinde dem Verstorbenen
noch einmal den Dienst sichtbarer Gemeinschaft. Das Totengeleit ist
auch ein Dienst aus dem Glauben, getragen von der Zuversicht, dass
der Verstorbene in Gottes Hand geborgen ist.
Der Priester segnet das Grab und nach einem Gebet wird der Sarg ins
Grab gesenkt:
„Wir übergeben den Leib der Erde. Christus, der von den Toten auferstanden ist,
wird auch unseren Bruder / unsere Schwester zum Leben erwecken.“
Die christliche Hoffnung auf Auferstehung steht im Mittelpunkt
der anschließenden kurzen Schriftlesung und der folgenden Zere-
monien. Das Besprengen mit Weihwasser weist darauf hin, das der
Christ bereits durch die Taufe für das ewige Leben bestimmt wurde.
Weihrauch als Zeichen der Ehrung erinnert daran, dass der Verstor-
bene in der Taufe zum Tempel des Heiligen Geistes geworden ist.
Das Werfen von Erde auf den Sarg macht deutlich, dass der Mensch
von der Erde genommen ist und wieder zur Erde zurückkehrt.
Das Grabkreuz wird als Zeichen der christlichen Hoffnung und des
Glaubens an die Auferstehung über dem Grab aufgerichtet.
Es folgen Gebete und Fürbitten für den Verstorbenen und für alle
Verstorbenen und Lebenden, in denen Hoffnung und Zuversicht auf
die Auferstehung der Toten zum Ausdruck gebracht werden.