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Fastenzeit
Fastenzeit
Die Fastenzeit ist etwa seit dem vierten Jahrhundert für Christen die Vorberei-
tungszeit auf die Feier des Oster-Geheimnisses. Man spricht von der
österli-
chen Bußzeit
als Zeit der Besinnung und der Umkehr durch Fasten. Sie dauert
40 Tage, wobei die Fastensonntage nicht mitgerechnet werden.
40 ist die Zahl der Vorbereitung und der Erwartung, dass Gott erfahrbar
wird und etwas Entscheidendes geschieht. Jesus fastete 40 Tage in der
Wüste, Israel wanderte 40 Jahre durch die Wüste, 40 Tage dauerte die
Sintflut, 40 Tage lang predigte der Prophet Jona den Leuten von Ninive
die Umkehr. In dieser vierzigtägigen Zeit sollte man seine Maske ab-
nehmen, in den Spiegel schauen und sich auf das Fundament des Lebens
besinnen. Wer sich besinnt, erkennt sich besser, wer eigene Schwächen
erkennt, weiß wie wichtig Umkehr und Korrektur sein können.
Den Sinn des christlichen
Fastens
umschreibt Jesaia im Alten
Testament: „Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fessel des
Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten
freilassen, ... an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die Obdachlosen
und Armen ins Haus aufnehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn
zu bekleiden.“ (Jes 58, 6 – 7).
Das Wort „fasten“ umschreibt die charakterliche Einstellung dessen,
der fastet. Fasten (althochdeutsch „vasten“) ist nämlich abzuleiten
von „fest“ und so bedeutet fasten „fest bleiben, festmachen“.
Es geht also primär nicht so sehr um reales Fasten, sondern um die
persönliche Einstellung, woran ich mein Leben festmache. Wichtig ist
darum, mit allen Sinnen zu fasten, sich um der körperlich-seelischen
Gesundheit willen in allen Bereichen einzuschränken, den Geist von
unnötigem Ballast freizumachen für die wesentlichen Dinge unse-
res Lebens. Geistiges Fasten kann das Reduzieren von Fernsehen,
Illustrierten und Computerspielen sein, oder das Zurückstellen einer
Anschaffung oder eines Wunsches, das Aussetzen oder Aufgeben ei-
ner unguten bzw. ungesunden Gewohnheit, z. B. Süßigkeiten, Alko-
hol oder nach einem Streit ein Zeichen der Versöhnung zu setzen.
Aschermittwoch
Rezept Faschingsküachla
Einen Hefeteig ausrollen und mit einem runden Glas runde Plätzchen ausstechen.
Darauf einen kleinen Löffel Marmelade geben und ein zweites Plätzchen darauf
legen. Die Ränder innen mit Eiweiß bestreichen und zusammenkleben. Dann gehen
lassen und schließlich in heißem Fett schwimmend ausbacken.
Aschermittwoch
Der Mittwoch vor dem 1. Fastensonntag Invocabit markiert als
Fasttag
seit dem siebten Jahrhundert den Beginn der vierzigtägigen
Fastenzeit. Dabei sind die Sonntage nicht mitgerechnet, denn an
ihnen musste man nicht fasten. Nach altem Brauch verzichtet man
am Aschermittwoch auf Fleischspeisen und begnügt sich mit einer
einmaligen Sättigung. Da Fisch nicht unter das Fastengebot fällt,
werden Fischmahlzeiten und heutzutage auch Kässpatzen­essen
angeboten, wobei der materielle Gewinn der Gasthäuser zunimmt,
der Fastengedanke aber abnimmt.
Asche wurde früher als Putzmittel verwendet und stellt so ein Symbol für
die Reinigung der Seele dar. Die Asche wird aus verbrannten, geweihten
Palmzweigen des Vorjahres gewonnen und galt früher als segensreich und
wurde deshalb auf die Felder gestreut und in das Viehfutter gemischt.
Das
Aschenkreuz
, das die Gläu-
bigen in der Kirche auf ihre Stirn
bekommen, soll ein Zeichen für
die Begrenztheit des eigenen ir-
dischen Lebens sein, ein Symbol
der Vergänglichkeit, der Buße,
Reue und Umkehr:
„Gedenke o Mensch, Staub bist du
und zum Staub kehrst du zurück.“
Aschenkreuz am Aschermittwoch