Seite 24-25 - feste feiern gesamt

Basic HTML-Version

23
22
Fastenzeit
Gestaltungsmöglichkeiten:
• Einige Tage lang unter ärztlicher Begleitung eine Fastenkur machen,
z. B. Heil-, Saftfasten (Dr. Hellmut Lützner / Helmut Million: Wie
neugeboren durch Fasten. Gräfe und Unzer-Verlag München;
oder: Otto Buchinger: Das Heilfasten.
Hippokrates-Verlag Stuttgart)
• Gemeinsames Gestalten eines Hungertuches bzw. Fastentuches für
das heimische Kreuz
• Kreuzwegstationen und/oder Kreuzwegerfahrungen
unserer Zeit gestalten (aus Papier, Plakaten, Glasbilder,
Stoffbilder, Rupfenstoff, Collagen, Papierreißbilder,
Figuren aus Ton, Tonplatten u.a.)
• Einen persönlichen Fastenkalender mit konkreten Vorsätzen erstellen
• Ein guter Wegbegleiter für die Fastenzeit ist der Misereor-
Fastenkalender
(www.misereor.de)
• Ein gutes Buch lesen, ein Bild betrachten, einen gemeinsamen
oder meditativen Spaziergang in die Natur machen, einen
Bibeltext meditieren, z. B. „Wenn ihr fastet, macht kein
finsteres Gesicht ...“ (Matthäus 6, 16 - 21) oder
Jesaja 58, 5 – 8, das Evangelium des jeweiligen Fastensonntages
lesen und überdenken
• Besuch im Eine-Welt-Laden, sich über eine Eine-Welt-Aktion
informieren
• Verzicht auf Fernsehkonsum als Gewinn für freie Zeit, für ein Ge-
spräch, für einen Familien-Spiele-Abend oder einen Vorlese-Abend
• Fasten kann auch heißen: „Jeden Tag eine gute Tat!“
oder „Auf den anderen zugehen“
• Sich eine Stille-Zeit ausnehmen
• Ein Zimmer aufräumen, Speicher bzw. Keller entrümpeln
• Kleiderschrank aufräumen, Kleider aussortieren und an eine
Sammelstelle geben
• Krautspatzen als gutes Fastenessen
Fastenzeit
Fasten bedeutet einerseits, durch freiwilligen Verzicht Abstand zu Ge-
nüssen des Lebens zu bekommen und schließt ­andererseits das Teilen,
den Verzicht zugunsten eines anderen Menschen ein. ­Diese soziale
Dimension erhält der Buß- und Fastengedanke auch durch die kirchli-
chen Aktionen
„Misereor“
und
„Brot für die Welt“.
Mit dem Motto
„Anders leben, damit andere überleben!“ fordern sie die Menschen der
reichen Länder zur Solidarität mit den armen Völkern auf.
Als Fasten mit den Augen und zur Meditation wurden in den Kirchen
ab dem 5. Fastensonntag (früher Passionssonntag) die bunten Altäre
mit violetten Tüchern oder bebilderten
Hungertüchern
verhüllt. Die-
ser Brauch ist seit dem Ende des 10. Jahrhunderts bezeugt. Die Hunger-
tücher neuerer Zeit kommen vom Bischöflichen Hilfswerk Misereor
in Aachen. Sie lenken den Blick auf die Leiden der Menschen, auf das
Leiden Jesu und auf die Solidarität der Kirche mit den Armen.
Die Form der
Fastenbreze
kann die Bußhaltung der menschlichen Arme
ausdrücken. Die Brezel wurde im Mittelalter nur in der Fastenzeit ge-
backen. Damals sah sie wie ein Kreis mit einem Kreuz in der Mitte aus
und sollte an das Leiden Jesu erinnern. Flechtbackwerk erinnert an ver-
schiedenartige Zöpfe, die ebenfalls als Bannmittel gegen Zauber und
Hexen galten.
Misereor-Hungertuch, gestaltet von Sieger Köder, am Hochaltar