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Karsamstag
Am Karsamstag, früh um sieben, marschieren die Buben dann mit
ihren Buchenschwämmen zur Kirche, wo der Mesner auf dem Kirch-
platz bereits ein Feuer entzündet hat. Nachdem der Pfarrer das Feu-
er geweiht hat, halten alle Buben ihre Schwämme dort hinein, bis
der Schwamm brennt. Wenn der Schwamm brennt, kürzt man den
langen Stock, läuft mit dem geweihten Feuer in seine Ortschaft und
fragt an jedem Haus: „Brauch’ba a gweihts Fuir?“
Man zündet eine Zunzel am Buchenschwamm an und legt diese auf
eine Schale oder Kehrschaufel, auf der das geweihte Feuer in die
Stube getragen wird. Man räuchert mit den rauchenden, wohlrie-
chenden Schwammstücken Zimmer, Stall und Scheune, um den Win-
ter aus dem Haus zu treiben und alles Unglück von Haus und Hof
fernzuhalten. Als Lohn erhält der Bub einen kleinen Geldbetrag. Im
christlichen Sinn sollen Licht und Wärme des Feuers Jesus Christus
versinnbildlichen.
(Nach: Pfrontner Liste - Claudia Stark, Philipp Hechenberger)
Gestaltungsmöglichkeiten:
• Ölbergandacht, Kreuzwegandacht besuchen
• Johannes-Passion oder Matthäus-Passion von
Johannes Sebastian Bach anhören
• Ostern vorbereiten: Osterlamm und Osterbrot backen, Osterei-
er kochen und färben, Osternester bauen, Osterkerze verzieren,
Zweige für Osterstrauß ins Haus holen und mit verzierten Eiern
behängen, Osterbusch im Garten mit bunten Eiern schmücken,
Osterkorb für Speisenweihe herrichten
Karsamstag
Karsamstag
Der Karsamstag ist für Christen der Tag der Grabesruhe Jesu, ein
stiller Tag ohne liturgische Feier. Am nachgebildeten
Heiligen
Grab
wachen die Christen in Betstunden, in der Hoffnung auf die
Auferstehung. Blumen und reicher Schmuck am Hl. Grab sind
Zeichen dafür, dass der Grabstein schon „wackelt“, dass der Tod das
Leben nicht mehr halten kann.
S’Fuirspringe
, ein alter Brauch
am Karsamstag in Pfronten: Meist
schon ein Jahr vorher bringt der
Vater aus dem Holz einen Buchen­
schwamm mit, um ihn für das
Feuerspringen gut durchtrocknen
zu lassen. Nach dem Palmsonntag
suchen Vater und Sohn auf dem
Spaziergang einen ca. drei Meter
langen, gerade gewachsenen Ha-
selnuss- oder Eschenstock. Dieser
wird bis zur Hälfte gespalten und
nimmt den durchgetrockneten
Buchenschwamm auf, der noch
mit Draht umwickelt wird, da-
mit er nicht herausfällt. Zudem
werden mehrere, kleine ­trockene
Schwammstücke hergerichtet, die
so genannten Zunzeln, die später
in die Häuser getragen werden.
Heiliges Grab