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Fronleichnam
In Bayern wurde das Fest erstmals 1273 in Benediktbeuern gefeiert
und 1318 fand die erste Fronleichnamsprozession in München statt.
Der Leib des Herrn wird in der Monstranz (lateinisch „monstrare“
= zeigen) unter einem Baldachin, dem so genannten Himmel, zu
vier Altären entsprechend den 4 Evangelisten und den 4 Himmels-
richtungen (= die ganze Welt) im Ort getragen, begleitet von
Vereinsfahnen, Musikkapelle, Bürgermeister, Gemeinderat und
Erstkommunionkindern.
Als Schmuck werden junge Birken aufgestellt, die Häuser geschmückt
und Tücher an Fenstersimse gehängt (heutzutage nur noch verein-
zelt!) und vor den Altären Blumenteppiche gelegt.
Nach der Prozession brechen einige von den (Birken-)Bäumchen, die
an den Altären aufgestellt sind, einen Zweig ab und nehmen mit ihm
nach altem Volksglauben die Segenskraft Gottes mit nach Hause.
Am Fronleichnamsaltar
Fronleichnam
Fronleichnam
Dieser katholische Feiertag am 2. Donnerstag nach Pfingsten wurde
1264 von Papst Urban IV. eingeführt. Nach einer Vision der Non-
ne Juliana von Lüttich fehlte in der Kirche ein Fest zur besonderen
Würdigung der
Eucharistie.
Der Name „Fronleichnam“ bedeutet von mittelhochdeutsch „vron“
= göttlicher Herr, „lich“ = Leib, „hama“ = Hülle „Göttliche Hülle
des Leibes“ oder „Lebendiger Leib des Herrn“. Im Mittelpunkt steht
die eucharistische Brotgestalt als Leib des Herrn und als Zeichen der
Gegenwart Gottes.
In heutigem christlichen Sinn sind wir bei der Fronleichnamsprozes-
sion als Christen in der Gemeinschaft der Gläubigen unterwegs mit
Jesus, dem Brot des Lebens, in unserer Mitte. Wir tragen den Glauben
„demonstrativ“ auf die Straße hinaus, wir zeigen Flagge und weisen
darauf hin, dass Christus Grund und Mitte unseres Glaubens ist.
Fronleichnamsprozession