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Fußwallfahrt nach Andechs
Fußwallfahrt nach Andechs
1628 gelobte die Buchloer Pfarrgemeinde eine jährliche Wallfahrt
nach Andechs „wegen allhier grassierenden pestilenzischer leydiger
Sucht“. Bis ins 19. Jahrhundert gingen die Buchloer 20 Wegstunden
nach Andechs und 20 Wegstunden zurück nach Buchloe, jeweils mit
einer Übernachtung.
In den Achtziger-Jahren des 20. Jahrhunderts belebte Josef Dempf
von Buchloe mit seiner Familie und einem Bekanntenkreis dieses
Wallfahrtsgelöbnis wieder.
In den Neunziger-Jahren kam dann Pfarrer Seeberger mit der Pfar-
rei Jengen dazu. Jährlich pilgern wieder ca. 50 bis 100 Wallfahrer
von den Pfarreiengemeinschaften Jengen, Buchloe und Umgebung
im Juni/Juli zu Fuß nach Andechs. Abmarsch ist um 2.30 Uhr mor-
gens mit Zwischenhalt in Landsberg und in Hofstetten, mit dem
Schiff von Utting nach Herrsching und dann durch das Kiental zur
Wallfahrtskirche nach Andechs, insgesamt 40 km in ca. 12 Stunden.
Mit Glockengeläut und Weihwasser wird die Pilgergruppe auf dem
Heiligen Berg in Andechs empfangen.
Nach einer Pilgermesse mit
dem Segen der Dreihos-
tienmonstranz und einer
Einkehr im Bräustüberl
erfolgt die Rückfahrt mit
dem Bus. Übrigens steht in
der Sammlung mannshoher
Votivkerzen in Andechs
auch eine aus Buchloe mit
der Jahreszahl 1716.
Auf Fußwallfahrt nach Andechs
Antonius von Padua 13. Juni
Antonius von Padua 13. Juni
Antonius wurde 1195 in Lissabon geboren und zog
als Franziskanermönch und Bußprediger wundertätig
durch Marokko, Oberitalien und Südfrankreich. In
seinem Sterbeort Padua werden seine Reliquien auf-
bewahrt und von den Italienern besonders verehrt. Er
hatte eine Erscheinung des Jesuskindes und wird deshalb
mit dem Jesuskind auf dem Arm dargestellt.
Der heilige Antonius gilt bei uns als der
„Schlamperhei-
lige“.
Da einmal ein junger Mann ein Buch des Antonius
gestohlen hatte und es auf sein Gebet hin wieder zurück-
brachte, soll man, wenn man etwas verloren hat, zum hl.
Antonius beten und ihm einen angemessenen (!) Geldbe-
trag als Brot für die Armen opfern. Er ist auch Patron
der Notleidenden, der Ehe, der Frauen und Bräute, der
Bäcker und der Sozialarbeiter.
Auch in der Buchloer Stadtpfarrkirche befin-
det sich beim Südeingang eine Antoniusfigur
mit einem Opferkasten, der immer gut be-
legt ist; anscheinend sterben die Schlamper
nicht aus.
Die Buchloer Antoniuskapelle (1746) in der
Kapellenstraße wird von der benachbarten
Familie Kögl vorbildlich gepflegt.
Am „Käppele“, der Antoniuskapelle in
Ummenhofen, das 1684/85 gebaut wurde,
findet jährlich das traditionelle Antonius-
fest mit Kirchzug und Festgottesdienst statt.
Danach trifft man sich am Raiffeisenstadel
zum Weißwurstfrühschoppen, Kaffee und
Kuchen mit zünftiger Blasmusik.
Antoniuskapelle in Buchloe
Hl. Antonius