Seite 108-109 - feste feiern gesamt

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St. Martin 11. November
Der Martinstag war früher seit dem Mittelalter der letzte Tag vor der vier-
zigtägigen Adventszeit und vor der stillen Zeit vor Weihnachten, an dem
ausgelassen gefeiert werden konnte. Deswegen und auch, weil die Zahl
Elf als „Narrenzahl“ die Zehnerzahl der Gebote überschreitet, wählten
die Karnevals- und Faschingsgesellschaften den 11.11. um 11 Uhr 11 für
die erste Sitzung des Elferrates in der Faschingssaison.
Gestaltungsmöglichkeiten
• Martinslaterne basteln
• Leuchtballon: Einen großen Luftballon aufblasen und verschließen,
Seidenpapier in handtellergroße Fetzen reißen und mit Tapeten-
kleister Schicht für Schicht auf den Ballon kleben. Vor einer
neuen Schicht immer antrocknen lassen. Nach 5 – 6 Schichten
ganz trocknen lassen, den Luftballon aufschneiden und heraus-
ziehen und den Rand mit einem Klebestreifen festigen und einen
Bügel mit einer elektrischen Beleuchtung befestigen. Oder man
klebt ein Brettchen auf den Boden mit einem Kerzenhalter.
Am Boden ein Luftloch machen.
• Laterne mit Herbstblättern: Der Umfang und die Höhe einer
großen Saftflasche bestimmen die Länge und Breite zweier
rechteckigen Klebefolien. Die erste Klebefolie wird nach Abzie-
hen der Schutzfolie mit Stecknadeln auf eine Unterlage geheftet
und auf der Klebeseite mit Herbstblättern belegt, die angedrückt
werden. Die zweite abgezogene Klebefolie wird mit der Klebe-
seite auf die Blätter und die erste Klebefolie gelegt. Beide Folien
werden gut zusammengedrückt, um die Flasche gelegt und an
den Enden zusammengeklebt.
• Mit einer Laterne an einem Martinsumzug teilnehmen
• Martinsspiel einüben und vorspielen
• Martinslied singen: „Ich geh mit meiner Laterne“, „St.Martin“
St. Martin 11. November
Geschichte „Die ­Laterne Lumina“ zum Thema „Geteiltes Licht“. Im
Gespräch mit den Kindern verdeutlicht der Herr Pfarrer, dass Teilen
nicht bedeutet, weniger zu haben; vielmehr steht im Vordergrund,
jemand anderem durch Teilen helfen zu können und glücklich zu
machen. Abgerundet wird das Fest mit dem Verkauf von Glühwein,
Punsch und selbstgebackenen Martinsgänsen.
St. Martins-Umzug an der Grund-
schule Kettershausen: Der Elternbei-
rat organisiert den Martinsumzug: Es
gilt Begleiter für den Zug zu finden,
die Rede vorzubereiten, Einladungen
zu verschicken, ein Plakat zu entwer-
fen, das Essen zu kalkulieren und zu
organisieren. Beim Verköstigen und
Aufräumen arbeiten Mütter, Väter
und Schüler hilfsbereit zusammen.
Das traditionelle Festessen um den 11. November ist die
Martinsgans.
Dies geht zurück auf die Legende, dass sich Martin bei den Gänsen
versteckte, um nicht zum Bischof gewählt zu werden. Durch ihr
Geschnattere verieten die Gänse aber den hl. Martin und so wurde er ge-
funden und 371 n. Chr. zum Bischof von Tours in Frankreich ernannt.
In Wirklichkeit soll die Gans mit dem Ende des bäuerlichen Jahres zusam-
menhängen, als früher an Martini die Pacht entrichtet wurde und dabei
auch fette Gänse abgeliefert werden mussten. Es wurde geschlachtet und
der Martinsschmaus gehalten und die Lohnknechte wurden entlassen und
die Hütebuben bezahlt. Die Gans war die Zinsgabe an den Grundherrn.
Der Sinn der
Martinslaternen
erschließt sich aus Lesungs- und
Messtexten des Martinstages: Die Gläubigen sollen das Licht des
Glaubens unter die Völker tragen und mit solchem Licht sich zu
Gott bekennen und ihm Dank und Lob aussprechen.