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Taufe
Taufe
Mit der Taufe wird der Mensch zum Kind Gottes und in die christ-
liche Gemeinschaft aufgenommen. Sie zählt neben Eucharistie und
Firmung zu den Einführungssakramenten, den Initiationsritualen.
Christus hat seiner Kirche den Auftrag gegeben: „Macht alle Men-
schen zu meinen Jüngern, indem ihr sie tauft auf den Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Mt 28, 19).
Das Wort „
taufen
“ bedeutet im Hebräischen „waschen“ oder „reini-
gen“ und im Althochdeutschen (gotisch „daupjan“) „eintauchen“.
Das Eintauchen in Wasser - heutzutage das Übergießen des Kopfes
mit Wasser - versinnbildlicht beim Untertauchen den Tod und die
Reinigung, und beim Auftauchen dann die Wiedergeburt und die
Erneuerung. Das Sakrament der Taufe ist Ausdruck und sichtbares
Feiern einer Gottesbegegnung, bei der der Getaufte wiedergeboren
wird für ein neues Leben im Heiligen Geist und in der Gemeinschaft
mit Jesus Christus.
Kindertaufe
Die prägendste Phase der Glaubenserziehung sind die ersten Kindes-
jahre, deshalb ist seit dem Konzil in Mainz im Jahre 813 die
Kinder-
taufe
üblich. Bei der Säuglingstaufe nehmen die Eltern dankbar ihr
Kind als Geschenk Gottes an und stellen es von Anfang an unter den
Schutz und den Segen Gottes.
Tauftermin
Da früher die Säuglingssterblichkeit sehr hoch war und im Volks-
glauben ein ungetauftes Kind nicht in den Himmel kommen konnte,
wurde das Neugeborene unmittelbar nach der Geburt in der Kirche
getauft, getragen vom Taufpaten. Später war es am zweiten oder
dritten Tag üblich zu taufen. Heute sucht sich die Familie einen
geeigneten Tauftermin. Die Kirche bietet seit dem II. Vatikani-
schen Konzil oft Gemeinschaftstaufen an, um zu zeigen, dass die
Taufe keine Privatsache, sondern eine Feier der Gemeinde ist zur
Geburtstag
Geburtstag
Der Geburtstag als Ehrentag der Person, deren Geburt sich jährt,
wurde früher nur in evangelischen Gegenden gefeiert. In katholi-
schen Gebieten war lange die Namenstagsfeier populär. Heutzuta-
ge ist allgemein die Geburtstagsfeier die gewichtigere, besonders bei
runden Geburtstagen.
Aberglauben früherer Zeiten war es, dass die bösen Geister Unheil an-
zetteln, wenn das Geburtstagskind ungeschützt zwischen den Jahren
steht, deshalb scharen sich Verwandte und Bekannte zum Schutz um
den Jubilar und
gratulieren
ihm und wünschen ihm alles Gute. Man
soll auch nicht vorher gratulieren, da die bösen Mächte ansonsten
versuchen, die guten Wünsche zu verhindern. Ein dreimaliges Klop-
fen auf Holz vertreibt die Geister.
Geschenke
aus Glas zerschneiden
die Freundschaft, solche mit einer Nadel zerstechen sie.
Neben den Glückwünschen und Geschenken ist die
Geburtstags-
torte
üblich, mit so vielen Kerzen, wie Jahre gezählt werden. Die-
se sollen auch mit einem Atemzug vom Geburtstagskind ausgebla-
sen werden, dann soll ein geheimer Wunsch in Erfüllung gehen. Bei
runden Geburtstagen wird meist die Zahl der Lebensjahre auf die
Torte geschrieben. Mittelpunkt des Geburtstagstisches könnte die
Taufkerze als Symbol dafür sein, dass
Christus für uns Licht auf unserem
Lebensweg ist und auch wir Licht sein
sollen für andere.
In einigen Familien und Kindergärten
ist es üblich, dem Geburtstagskind eine
selbst gebastelte Geburtstagskrone aus
Goldpapier und Glasperlen aufzusetzen.
Dazu wird dann gesungen „Wie schön,
dass du geboren bist!“. Das Geburts-
tagskind hat auch einen persönlichen
Wunsch frei und wählt z. B. sein Lieb-
lingsspiel oder sein Lieblingsessen aus.
Die zweijährige Eva bläst die Kerzen
auf ihrem Geburtstagskuchen aus.