Seite 156-157 - feste feiern gesamt

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Taufe
Zeit und Zuwendung, Kontakt halten und Gespräche über „Gott
und die Welt“ mit dem Getauften. Bei der Erstkommunion und der
Hochzeit hat der Pate dafür einen Ehrenplatz an der Festtafel.
Als Zeichen seiner Schutzfunktion kann der Pate bei der Taufe das
Kind tragen oder, wenn es die Mutter oder der Vater hält, die rech-
te Hand auf die Schulter des Kindes legen. Wie die Eltern zeichnet
er auch das Kreuz auf die Stirn des Täuflings. Er könnte bei der
Tauffeier auch das Kind in die Kirche tragen und eine Lesung oder
eine Fürbitte übernehmen oder ein eigenes Patengebet sprechen.
Vornamen
Die
Namenssuche
war früher etwas leichter, da das Kind in der Regel
den Vornamen der Vorfahren oder des Taufpaten bekam. Heutzuta-
ge werden oft fremdländische Modenamen von Stars gewählt und auf
die sprachliche Passung zum Familiennamen geschaut. Den Eltern
sollte bewusst sein, dass das Kind sein Leben lang mit diesem Namen
gerufen wird und dass der Name ein wichtiges Identifikationsmerk-
mal einer Persönlichkeit ist. In der Regel verweisen die Vornamen auf
Heilige, die Schutzpatron, Fürsprecher und Vorbild für das Kind sein
können. Bei der Bedeutung des Namens kann eine Heiligenlegende
behilflich sein. Unter der Internetadresse
www.heilige.de
findet man Be-
deutung und Geschichte des Namens und eine Namenstagsurkunde,
unter
www.namenspatrone.de
gibt es für jeden Namen Patronatsbildchen.
Taufkerze
Die Taufkerze ist ein Symbolzeichen für den auferstandenen
Jesus, das Licht der Welt (Joh 8, 12). Sie wird in der Tauffeier
vom Vater des Täuflings an der Osterkerze angezündet, so
wird das Licht Christi weitergegeben. Das Kind selbst soll
zum Licht für andere werden: „Ihr seid das Licht der Welt.“
(Matth 5, 14). Künftig soll die Taufkerze das ganze Leben
des Kindes erhellen und deshalb zuhause bei besonderen Fes-
ten des Kindes brennen, beim Geburtstag und Namenstag,
bei der Erstkommunion, der Trauung und dem Begräbnis.
Taufe
Eingliederung des Kindes in die Gemeinschaft der Kirche. Da
theologisch gesehen der Mensch in der Taufe mit Christus stirbt und
begraben wird (Untertauchen im Wasser) und dann aber mit ihm
aufersteht (Auftauchen) zu einem neuen Leben, ist die Osternacht
der eigentliche ursprüngliche Tauftermin.
Taufgespräch
Nach Anmeldung der Taufe beim Pfarramt mit Geburtsbescheini-
gung und Stammbuch und nach Vereinbarung des Tauftermins lädt
der Pfarrer die Eltern und wenn möglich, auch die Paten zu einem
Taufgespräch ein, das in der Regel zuhause in der Familie stattfindet.
Hierbei geht es um die Bedeutung der Taufe und der Taufsymbole,
um die Aufgaben der Eltern und Paten und um die persönliche
Gestaltung der Tauffeier.
Taufpate
Die wichtigste Person ist nach wie vor die Taufpatin bzw. der Tauf-
pate, „s`Dodla“ oder „dr Dod“. Das Amt des Paten gibt es bereits
in der frühchristlichen Zeit. Wenn die Eltern eines Kindes in den
Christenverfolgungen als Märtyrer hingerichtet wurden, übernahm
der Pate die Erziehung der verwaisten Kinder. Das Wort „Pate“
kommt vom lateinischen „Pater“ und könnte als „geistlicher Vater“
oder „geistliche Mutter“ übersetzt werden. Er soll als Lebensbegleiter
den Täufling stärken und unterstützen, insbesondere im Glauben
und wenn er Hilfe braucht, nach Möglichkeit über 16 Jahre alt,
katholisch getauft und gefirmt sein, eine Vertrauensperson sein, zu
der die Familie eine gute Beziehung hat und in der Nähe des Kindes
wohnen. Ein evangelischer Christ kann zusammen mit einem katho-
lischen Paten „Taufzeuge“ sein.
Als Taufpate ist es Brauch, dass er zu jedem Geburtstag und
Namenstag und zu den Festen des Jahres, besonders zu Weihnach-
ten bis zur Hochzeit seinem Patenkind etwas schenkt. Früher bekam
das Patenkind an Ostern vom Paten Ostereier und an Allerseelen den
Allerseelenzopf. Die wertvollsten Patengeschenke sind heutzutage