Seite 164-165 - feste feiern gesamt

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Erstkommunion
Erstkommunion
In der Feier der Erstkommunion empfängt der Gläubige zum ersten
Mal Jesus Christus im Zeichen von Brot und Wein. Das Wort Kom-
munion kommt von dem lateinischen „communio“ und bedeutet
Gemeinschaft; so ist die Erstkommunion das Fest der Mahlgemein-
schaft mit Jesus Christus und das Fest der Eucharistie. Wie Jesus das
Abendmahl mit seinen Freunden als Abschiedsgeschenk gefeiert hat,
feiert das Kommunionkind seine Freundschaft mit Jesus und mit
allen, die zu dieser christlichen Gemeinschaft gehören.
Der älteste Bericht über dieses Vermächtnis Jesu ist um das Jahr
54 n. Chr. vom Apostel Paulus geschrieben und steht im 1. Brief an
die Gemeinde in Korinth:
„Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr,
nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach
das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue
Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!“
(1 Kor 11, 23-25).
Seit dem 12. Jahrhundert wird in der Regel nur noch das heilige Brot,
die Hostie ausgeteilt. Man hatte Sorge, dass der Wein verunreinigt
oder verschüttet werden könnte. In frühchristlicher Zeit reichten
die Gläubigen Brot und Wein untereinander weiter, später teilte ein
Priester die Hostien aus. Bis zum 9. Jahrhundert wurde den Christen
die Hostie in die Hand gelegt und erst später setzte sich der Brauch
durch, sie direkt in den Mund zu geben. Mittlerweile sind beide
Formen des Kommunionempfangs
möglich.
Die Erstkommunion gehört zusammen mit der Taufe und der Fir-
mung zu den Initiationsriten.
1. Schultag
1. Schultag
Im Leben eines Kindes ist der erste Schultag ein besonders wichtiger
Tag. Dazu gehört in Deutschland natürlich die
Schultüte
, auch
Zuckertüte genannt. Sie soll den Ernst des Lebens versüßen. Früher
wurde sie von den Paten geschenkt, heute von den Eltern. Die ersten
Zuckertüten lassen sich in Thüringen und Sachsen Anfang des
19. Jahrhunderts nur bei Kindern wohlhabender Eltern nachweisen.
1910 soll Carl August Nestler in Wiesa in Sachsen erste Schultüten
fabrikmäßig hergestellt haben. Erst in den 50er Jahren war der
Brauch der Schultüte überall in Deutschland bekannt. Heutzutage
werden die Schultüten zumeist im Kindergarten oder mit den Eltern
selbst gebastelt.
In die Tüte gehören in der Regel
kleinere Geschenke, wie z. B. Kar-
tenspiel, weniger Süßigkeiten, dafür
Obst, Studentenfutter, Kaugummi,
Fruchtschnitten, Schulutensilien, wie
Stifte, Malzeug, Spitzer, Knetgummi,
Brotzeitdose, Getränkeflasche, We-
cker, Schlüsselanhänger, Glücksbrin-
ger, Geldbörse.
Traditionell wird vom Schulanfänger
mit Schulranzen und Schultüte auch
ein Foto gemacht.
In einigen Pfarreien wird zu einem
Gottesdienst mit einer Segnung der
Schulanfänger eingeladen.
Erster Schultag mit Schultüte und Schulranzen