Seite 18-19 - Lechrain gesamt

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mit Pferdekoppeln, Hühnern und einemTümpel kommen wir heraus. Hier scheint die
Welt noch in Ordnung. Bald danach erreichen wir eine„zweispurig“ ausgebauteWald-
straße und folgen ihr nach rechts. Auf einem Damm geht es nun durch sumpfiges
Waldgelände, das nicht betreten werden kann, und wenn wir aus dem Wald heraus-
kommen, liegen vor uns die Häuser von
Achselschwang
.
An der nächsten Querstraße geht
man links durch eine ungeteerte Al-
lee von Obstbäumen auf der alten
Römerstraße
leicht bergan, bis eine
bewaldete Höhe erreicht wird. Bei ei-
ner Bank am Waldrand bietet sich ein
herrlicher Blick auf die
Uttinger Flur
,
den Ammersee und das jenseitige
Ufer mit Kloster Andechs. An dieser
Stelle führte die alte Römerstraße links
abwärts und erreichte bei Rieden auf
halber Höhe die heutige Staatsstraße.
Auf dem Ammersee-Höhenweg geht
es weiter durch die freie Flur und bei
der nächsten Kreuzung immer ge-
radeaus. Links unten kann man die
Kirchtürme von Utting sehen. In den
umliegenden Wiesen gibt es seltsame
Einbuchtungen, sog.
Toteiskessel
aus der Eiszeit, die auf einer Wander-
tafel beschrieben sind.
Durch ein lichtes Wäldchen geht es
wieder langsam bergab, unten bei
einer Verzweigung rechts, der Weg-
markierung (A) nach. Nach der Unter-
führung immer geradeaus durch eine
Weidefläche mit Pferdekoppeln. Bei
einer Weggabelung mit einem neu-
zeitlichen Kruzifix, das nur aus Nägeln
hergestellt ist, geht man geradeaus
weiter, doch schon bald biegt der Weg
nach links ab und führt hinauf in den
Wald, wo man einen Bach auf einer
Holzbrücke überqueren muss. Auf
dem Höhenweg geht es oben rechts
gut 3 km immer geradeaus durch
schattigen Fichtenwald, der später in
Laubwald übergeht. Bei einer Quer-
straße halten wir uns rechts und ver-
lassen den Wald.
Durch eine Ulmenallee wandern wir auf
Hübschenried
zu, wo sich ebenfalls ein staat-
liches Gut befindet. Von hier führt der Weg immer geradeaus durch eine Allee weiter
amWaldrand entlang und beschert herrliche Ausblicke nach rechts auf ein Obstbaum-
undWiesengebiet. Jetzt ist es nicht mehr weit und Gut
Engenried
ist erreicht, wo der
Höhenweg endet und der Abstieg durch denWald nach Bierdorf beginnt.
Von
Bierdorf
geht es durch die freie
Feldflur parallel zur Staatsstraße, die
bei St. Alban überquert werden muss,
um am Seeuferweg durch Birkenalle-
en nach Dießen zu wandern. Bei den
Bootshäusern am Seeufer von Dießen
kommt man heraus. Unterwegs sollte
man nicht versäumen, die ehemalige
Wallfahrtskirche
St. Alban
am Seeufer
zu besuchen, die meistens geöffnet ist.
S
ehenswürdigkeiten
Oberschondorf:
Siehe Seite 95
Achselschwang:
Siehe Seite 97
Römerstraße in der Uttinger Flur:
Der
Verlauf der von Augsburg über Eresing
undWindach herführenden Römerstraße
Augsburg-Brenner ist in der Uttinger Flur
an mehreren Stellen besonders gut zu er-
kennen. Westlich der Keltenschanze tritt
sie als flacher Geländeeinschnitt aus dem
Wald heraus und biegt bald nach Süd-
osten ab, wo sie als Ödstreifen im Wie-
sengelände sichtbar wird. An manchen
Stellen im Gelände erkennt man noch
eine leicht abfallende Hangterrasse. Alte
Flurnamen wie „Strassäcker“ und „Hoch-
bruck“ tragen noch das Wissen über die-
se alte Römerstraße in sich. An Bachübergängen finden sich noch Ansammlungen von
Tuffquadern und großen Feldsteinen.
Mittelalter: Diese „Romstraße“ wurde von den deutschen Kaisern auf ihren zahlrei-
chen Italienfahrten und Heereszügen benutzt. Um 950 n. Chr. zog auf ihr Bischof Ul-
rich auf seiner Reise nach Rom, 1237 Kaiser Friedrich II. Ganz zu schweigen von den
Heerscharen frommer Fußpilger, die sich nach Rom und Santiago de Compostela oder
gar Jerusalem aufmachten. Sie alle benutzten vorzugsweise Römerstraßen, weil dies
die sichersten Verkehrswege waren. Sicherlich haben auch Kaufleute wie die Fugger in
Augsburg diesen alten Verkehrsweg genutzt, um Handel mit Italien zu treiben und Wa-
ren aus fernen Ländern herbeizuschaffen. Eines der letzten urkundlich gesicherten grö-
ßeren Ereignisse auf dieser Straße war die Überführung der Leiche des Benediktbeurer
Abtes Narziss Paumann im Jahre 1504. Danach begann die Römerstraße am Westufer
des Ammersees an Bedeutung zu verlieren. Siehe auch Seite 202.
Wegschild Ammersee-Höhenweg
Pferd auf dem Gestüt Achselschwang
Hoch zu Ross auf dem Ammersee-Höhenweg
oberhalb der Uttinger Flur
Auf dem Ammersee-Höhenweg hinter Schondorf
Hof im Gestüt Achselschwang