Seite 22-23 - Lechrain gesamt

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egbeschreibung
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essobrunn
(18
km
)
Siehe Kartenausschnitt Seite 51.
In
Dießen
folgen wir beim Rathaus der Herrenstraße bergauf, immer dem Schild des
Jakobsweges
nach. Beim
Taubenturm
erreichen wir den ehemaligen Klosterbezirk,
dort links auf dem Weg „Klosterhof“ durch den Turm zum Marienmünster. Nach der
Besichtigung der Klosterkirche geht es links weiter am Bach entlang und dann rechts
bergauf durch eine Allee auf dem alten Kirchweg nach
St. Georgen
zur gleichnami-
gen Kirche. Danach weiter aufwärts, immer dem Schild des Jakobsweges nach, bis
zum Weiler
Wengen
. Zu sehen gibt es dort die ehemaligen Mühlbäche und die in
beherrschender Lage mitten im Ort gelegene St. Leonhard-Kapelle. Die Straße macht
nun eine Linksbiegung und führt bald wieder in die freie Landschaft hinaus.
Auf einer schmalen Teerstraße geht es nun hinein in ein Landschaftsschutzgebiet. An
der Wegverzweigung bei der Linde mit Sitzbank wenden wir uns links, dem Zeichen
(Jakobsweg, R10, König-Ludwig-Weg) folgend.
In kleinem Bogen wandern wir jetzt auf denWeiler Seehof zu. An einem alten Mühlen-
teich mit Rad vorbei schlängelt sich der Weg am Bach entlang und führt leicht bergan.
Oben kommt man ins Freie und hat herrliche Alpensicht. Nach 1 km durch Wiesen
führt der Weg in denWald, wo ein kleiner Brunnen mit Wanderbank zu finden ist.
Nun immer geradeaus durch den
Dießener Forst
bis zum Försterstein. Dann berg-
auf, auf der Höhe links, schnurgerade durch den Wald und dann links hinunter in das
hübsche Bachtal des sog. Kohlgrabens. Rechts wieder ein steiler Aufstieg am Wald-
rand bis zu einem Wäldchen, uns belohnt eine schöne Aussicht nach Raisting und
Andechs. Weiter geht es im Freien zu einer lang gezogenen Anhöhe. Dort, bei einem
Feldkreuz, bietet sich uns ein atemberaubender Fernblick bis zum Hohen Peißenberg
und zur Alpenkette (Wanderbank).
Weiter auf dem Jakobsweg Richtung Wessobrunn auf der „Schlossbergstraße“.
Dieser Panoramaweg ist der Höhepunkt und Abschluss unserer Dreitageswande-
rung. Es geht nun bergab und wir stoßen auf die Klostermauer des ehem. Klosters
Wessobrunn
, wo wir uns nach rechts wenden. Bald führt uns eine Treppe hinunter
zu den ehemaligen Fischteichen des Klosters und dem Klosterbezirk.
S
ehenswürdigkeiten
Jakobsweg:
Um die nördliche Ecke des Ammersees führt das 250 km lange Teilstück des
Münchner Jakobsweges, der in München beginnt und über Kloster Schäftlarn im Isartal
nach Kloster Andechs führt. Dann geht es am Ammerseeufer über Schondorf nach Die-
ßen, wo man Wessobrunn im Pfaffenwinkel zustrebt und schießlich Kloster Steingaden
ansteuert. Über Kempten im Allgäu führt der Pilgerweg nach Bregenz am Bodensee. Die
bayerischen Etappen des sich insgesamt über 2.700 km erstreckenden Weges von Mün-
chen nach Santiago de Compostela in Spanien erschließen Wanderern und Pilgern die
Reize des Voralpenlandes, das zahlreiche Spuren der Jakobusverehrung und viele Kunst-
denkmäler aufweisen kann. Ein historisch belegter Pilgerweg ist dies freilich nicht. Wer
vor dem weiten Weg bis nach Spanien zurückschreckt, kann ja erst einmal mit wenigen
Etappen hier in Bayern beginnen. Denn Pilgern heißt zuerst, sich auf denWeg zu machen,
nicht nur mit den Füßen, sondern auch mit dem Herzen, dem Geist und der Seele.
Dießen:
Siehe Seite 51
St. Georgen, Wengen: Siehe Seite 53
Dießener Forst: Erstmals ist der Forst urkund-
lich 1391 und dann 1412 erwähnt, als er noch
zur landesherrlichen Burg mit Pfleggericht
Rauhenlechsberg gehörte. Es handelt sich
hier wohl um den Forst einer alten Königsp-
falz, der an die Grafen von Dießen kam und
von diesen 1248 an die Wittelsbacher fiel.
Wengen mit seiner St. Leonhard-Kirche
Wessobrunn:
Geschichte: Um 750 soll das Kloster unter den Agilofingern in dicht be-
waldetem, unzugänglichem Gebiet als sog. Rodungskloster gegründet worden sein,
um das Gebiet um den Ammersee stärker an das bayerische Herzogtum zu binden. Eine
andere Überlegung geht davon aus, dass das Kloster in der zweiten Hälfte des 8. Jhs.
von einer Adelsfamilie aus Rott als Eigenkloster gegründet wurde. Die ersten Mönche
kamen jedenfalls aus dem Kloster Benediktbeuern. Die Ungarn sollen, wie in einer Le-
gende berichtet wird, das Kloster überfallen und niedergebrannt haben. Dabei wurden
Abt Thiento und sechs seiner Mönche ermordet.
Dießen hat ein schönes Ortsbild.
Blick auf die Alpen vor Wessobrunn