Seite 72-73 - Lechrain gesamt

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Zankenhausen:
Lage: Der Ort liegt auf einer Hochebene zwischen dem Garnbach im
Süden, dem Hölbach im Norden, dem Gollenberg imWesten und dem nörd­lichen Am-
permoos im Osten.
Geschichte: Der Ortsname weist auf Brandrodung (Sengen) hin. Das Kloster Bene­dikt­
beuern hatte hier bereits im 10. Jh. Besitzungen. Ab 1506 wird der Ort als Hof­mark er-
wähnt, 1596 ging er an die Jesuiten von Landsberg, nach dem Verbot des Ordens teil-
weise wieder nach Seefeld. Im spanischen Erbfolgekrieg brannte Zanken­hausen bis auf
die Kirche ab, weil Soldaten auf Tauben auf den Haus­dächern geschossen hatten.
.
Pfarrkirche St. Johann Baptist: Anfang des 16. Jhs. erbaut. Das Innere wurde 1750 im
feinsten Rokoko-Stil umgestaltet, als das Jesuitenkolleg von Landsberg die Hofmarks-
herrschaft innehatte.
Brauchtum: Fraulebeten: Ab Mariä Empfängnis (8. Dezember) versammeln sich die
Dorfbewohner an acht Tagen abends mit brennenden Kerzen an der Marien­säule. Es
werden der Rosenkranz und die Marienlitanei gebetet. Der Brauch kam nach einer Pest-
epidemie auf, geriet aber im 20. Jh. in Vergessenheit; seit 1961 wird er wieder jährlich
ausgeführt.
Klöpflersnacht: Am letzten Donnerstag vor Weih­nach­ten ziehen die Schul­kinder von
Haus zu Haus, singen Lieder und sagen Gedichte auf. Sie wer­den von den Hausbewoh-
nern mit Obst und Leckereien beschenkt. Der Brauch stammt ursprünglich aus der
Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, als die Dorf­bewohner noch aus Angst Türen und
Fenster­läden geschlossen hielten. Be­such­er warfen damals kleine Steine an die Fenster-
läden, um ihren Besuch anzu­kündigen.
Amperniederung
: Nach dem Abfluss aus
dem Ammersee durchfließt die Amper eine
Auenlandschaft, die heute unter Naturschutz
steht (Naturschutzgebiet Ampermoos). Hier
gibt es noch zahlreiche Ringelnattern und
seltene Moorpflanzen. Bei Grafrath durch-
schneidet die Amper die Endmoränen-
landschaft des Isar-Loisach-Gletschers der
Würm-Kaltzeit. Im flussabwärts gelegenen
Amperabschnitt bei Schöngeising und Zell-
hof ist der Biber wieder heimisch geworden.
Hier liegt das Naturschutzgebiet Amperauen
mit Leitenwälder zwischen Fürstenfeldbruck
und Schöngeising.
Sage: Das Ampermoos war von jeher von den Menschen gefürchtet. In dieser Gegend
glaubten sie, dass eine Moos­kuh dort ihr Unwesen treibe und die Bauern in der Nacht
mit ihrem Muhen immer weiter in das sumpfige Gebiet hineinlocke, wo sie nicht mehr
entrinnen konnten und versanken. In Wirklichkeit war es der Balzruf der Großen Rohr-
dommel, dem Muhen eines Rindviehs nicht unähnlich. Die Dommel ist heute leider im
Ampermoos als Brutvogel ausgestorben.
Painhofen:
Im urbayerischen Wirthaus „Beim
Wangerbaur“ gibt es nicht nur bayerisch-me-
diterrane Hausmannskost (Motto: „mia kocha
sauguat“), sondern auch noch einen zünf­
tigen Bier­garten dazu. Eine lokale Besonder-
heit ist der sog. „Hoagarten“ mit echt bayeri-
scher Volksmusik im Freien. Aber auch Blues,
Folk und Jazz sind hier das Jahr über bei den
Musikveranstaltungen vertreten. Die Kulisse
wird durch eine Hofkapelle noch verschö-
nert. Am Nachbarhaus Fassaden­malerei mit
Pferdege­spannen auf der alten Salzstraße.
Eching: Siehe Seite 103
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mgebung von
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euern
:
1. Beuern - Algertshausen (4 km)
Man beginnt in
Beuern
an der Pfarrkirche und geht auf der Landstraße LL 1 auf dem
Radweg in Richtung Süden bis zur ersten Anhöhe. Dort zweigt ein Weg links in den
Wald ab, den wir bis zur Schranke gehen, dann halten wir uns rechts und kommen wie-
der hinaus ins Freie auf dieWiesen. Wir wandern auf eine Hütte zu, dort rechts und dann
wieder rechts bis zu dem kleinen Teersträßchen, das wir rechts 100 m auf­wärts gehen,
um dann links in einen Feldweg einzubiegen. Bei einem Hof kom­men wir heraus und
halten uns rechts bis zur Land­straße LL 1.
Wir überqueren diese und gehen auf der anderen Seite auf dem Radweg zunächst
rechts, nach 10 m biegt links ein Feld­weg ab, der auf ein Wäldchen zuführt. Dort im
Bogen am Waldrand unter schönen Eichen entlang zu einem kleinen Weiher, wo man
auf einer Bank der Na­tur etwas ablauschen kann. Beim nächsten Querweg imWald geht
es rechts leicht bergan, bei der nächsten Abzweigung wieder rechts, dann beim dritten
Quer­weg ebenso.
Nach etwa 1 km kommt man aus dem Wald
heraus und sieht die kleine Kapelle von
Algertshausen
, zu der eine Allee hinauf-
führt. Wir über­queren die Straße und gehen
bei der Kapelle um das Gut herum rechts
auf der Teer­straße weiter, die wir beim Haus
an der Ecke verlassen, um auf dem Grasweg
gerade­aus zu gehen. Links sieht man den
Kirchturm von Beuern. Unten wenden wir
uns links zum Waldrand, dort stoßen wir auf
einenWaldweg, der zur Landstraße LL 1 führt.
Kurz vor
Beuern
kommen wir heraus und ge-
hen links auf dem Radweg bis zumWeg­kreuz
von 1877 und biegen dort wieder links in die
Kirchstraße ein, die zur Pfarr­kirche führt.
Schmalblättriges Weidenröschen
Wegkreuz bei Beuern
Weiher bei Algertshausen