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Pflanzen der Hochgebirgsrasen (4):
Weit verbreitet und häufig ist der
Gold-Pippau
(
Crepis aurea
;
S. 569) auf kurzrasigen Bergwiesen im Allgäu.
Die meisten Ährchen des
Alpen-Rispengrases
(
Poa alpina
) sind zu Brutknospen umgebildet. Die Pflanze ist
pseudolebendgebärend (
pseudovivipar
) und vermehrt sich überwiegend vegetativ durch die kleinen Able-
ger oder
Brutknospen
.
Der kalkliebende
Berg-Hahnenfuß
(
Ranunculus montanus
;
S. 567) hat ein bis drei Blüten pro Blütenstängel
und sitzende Stängelblätter.
Das kalkliebende
Alpen-Sonnenröschen
(
Helianthemum alpestre
;
S. 567) besitzt gelbe, an der Basis un-
gefleckte Kronblätter mit zahlreichen Staubfäden. Neben dem Alpen-Sonnenröschen, das nicht über Neben-
blätter verfügt, gibt es im Allgäu das Großblütige Sonnenröschen
(
H. nummularium
subsp.
nummularium
;
S. 62)
sowie das Ovalblättrige Sonnenröschen (
H. nummularium
subsp.
obscurum
).
Die
Alpen-Aster
(
Aster alpinus
§;
Mitte
;
S. 575) kommt ab 1.500 m ü NN vor. Sie trägt pro Stängel nur
ein Blütenköpfchen und unterscheidet sich unter anderem dadurch von der
Berg-Aster
oder
Kalk-Aster
(
A. amellus
;
rechts
). Die seltene Kalk-Aster gedeiht auf Magerrasen entlang von Wertach und Lech, wird aber auch
als Zierpflanze gehalten. Für das Allgäu sind insgesamt elf Arten der Gattung inkusive Exoten beschrieben.
Das
Alpen-Heilglöckchen
(
Cortusamatthioli
§;
S. 572; DW), ein Primel-Gewächs, besiedelt feuchte Stellen,
beispielsweise am Rande von Hochstaudenfluren, Tobeln, Bachufern und Flussauen.
Die
Feuerlilie
(
Lilium bulbiferum
§;
S. 571) wird als Zierpflanze in Gärten kultiviert, kommt aber auch natür-
licherweise auf steilen Bergwiesen, an Gebüsch- und Waldrändern im Tiroler Lechtal vor.
Die
Bittere Kreuzblume
(
Polygala amarella
;
S. 576) enthält Bitterstoffe, wie man leicht beim Zerkauen
eines Blattes feststellen kann. Von der Gattung findet man sechs Arten im Allgäu.
Der kalkmeidende, seltene
Gänseblümchen-Ehrenpreis
(
Veronica bellidioides
;
S. 574) wächst auf schütter
bewachsenen Böden der Hochlagen.
Das
Einköpfige Berufkraut
(
Erigeron uniflorus
;
Mitte
;
S. 572) kommt auf Steinrasen, Gipfeln und Graten
der Hochlagen vor. Im Gegensatz dazu bildet das
Alpen-Berufkraut
(
E. alpinus
;
rechts
;
S. 572) auch verzweigte,
mehrköpfige Formen. Die Art kommt auf alpinen Steinrasen, Graten, Gipfeln und steilen Alpwiesen, oft zusammen
mit anderen der acht Berufkraut-Arten des Allgäus, vor.