Innenteil Ortsteilgeschichte - page 11

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Das Ortswappen
In dem zweiteilig gespaltenen
Wappen zeigt der linke Teil, in
der Heraldik vorderer genannt,
auf einem weißen (silbernen)
Feld einen schwarzen Schräg-
balken, der mit drei gelben
(goldenen) Kugeln besetzt ist. Dieser ist dem Wappen
der Benzenauer (Pienzenauer) entnommen.
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Die Benze-
nauer waren ein bairisches Uradelsgeschlecht; sie hat-
ten ihren Stammsitz bei Wattersdorf im Landkreis
Miesbach, bekamen gegen Ende des 14. Jahrhunderts
durch Erbschaft einen Kemnater Teilbesitz, den sie spä-
ter vergrößerten und somit im 15. und 16. Jahrhundert
Herrschaftsrechte über Hirschzell besaßen. Der rechte
(hintere) Teil des Hirschzeller Ortswappens weist mit
der grün belaubten Buche auf das Kloster Rottenbuch
hin, das nach 1699 als letzter Käufer den Ort bis zur
Säkularisation von 1803 besaß und eben eine solche Bu-
che in seinem Wappen führte.
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Kemnat
Ersterwähnung und Ortsname
Um das Jahr 1185 bauten die Herren von Apfeltrang, wel-
che Dienstmannen der Markgrafen von Ronsberg waren,
die Kemnater Burg.
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Etwa aus der gleichen Zeit, nämlich
1188, stammt auch die Urkunde, in der Kemnat zum ers-
ten Mal als ‚Keminatun’ schriftlich erwähnt wurde.
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Der Name Kemnat lässt sich leicht und eindeutig erklä-
ren: Er stammt vom mittelhochdeutschen ‚keminata’
oder ‚cheminata’ ab, welches einen heizbaren Raum
bedeutet. Um Kleinkemnat von Großkemnat zu unter-
scheiden, fügte man dem Namen gelegentlich noch die
Verkleinerungsform ‚-lin’ hinzu und später eben das
Adjektiv ‚Klein-‘.
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Die heutige Schreibweise taucht
zum ersten Mal im Jahr 1509 auf.
Ersterwähnung, Ortsname und Wappen der Ortsteile
Ersterwähnungsurkunde von Kemnat, Staatsarchiv Augsburg
Historische Namensformen von Kemnat
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• Keminatun (1188)
• Kemenathen (
1240 in der Urkunde
König Konrads IV., der ersten,
die in deutscher Sprache geschrieben ist
)
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• Kemnatlin (1367)
• Kempnawt (1437)
• zu Kembnaten (1501)
• zum Berg Kembnat (1501)
• Schloß Kembnat (1501)
• zu Kembnatt (1501)
• Klain Kembnat (1501)
• Kemnat (1509)
• Klainkemnattlin (1509)
• Kembnaten (1513)
• Kemnat (1530)
• Klein Kemnat (1530)
• Klain Kemnat (1533/1537)
• Klainkemter (1549)
• die vestin Kemnat mit sampt [...] klain
Kemnatlin (1551)
• Klain Kemnath (1580)
• Kemlat (1602)
• Kemnath (1698/1749)
• Kleinkemnat (1791)
Das Ortswappen
Wie das Hirschzeller Wappen ist
auch das Kemnater in zwei Teile ge-
spalten; der vordere (linke) wird
schräg geteilt in Weiß (Silber) und
Rot, der hintere (rechte) zeigt im ro-
ten Feld einen weißen (silbernen)
Turm mit Zinnen auf einem grünen
Dreiberg. Dieses Wappen wurde in
dieser Gestalt der Gemeinde am 20. September 1950 ver-
liehen und erinnert in der vorderen Hälfte an das Grün-
dungsgeschlecht der Herren von Kemnat, während Turm
und Dreiberg Burghügel und Bergfried symbolisieren.
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