Naturgeschichtchen Allgäu - page 36-37

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In einigen Gräben kommen ganz
besonders seltene Tiere vor. Die
Bachmuschel ist eines davon. Sie
war früher so häufig, dass sie
an Schweine verfüttert wurde.
Heute ist sie aber vom Aus-
sterben bedroht.
Wusstest du, dass die
Bachmuschel
laufen kann? Auf einem Fuß? Mit diesem
Fuß (oben links) kann sie sich auch im
Gewässerboden eingraben. Wenn sie im
Kies steckt, musst du genau hinsehen,
um sie zu entdecken. Du siehst meist nur
zwei Öfnungen (oben rechts), durch die
sie atmet und ihre Nahrung aus demWasser
filtriert, also herausholt. Die Vermehrung der
Bachmuschel ist sehr kompliziert. Sie spritzt ihre
Larven ins Wasser (links). Die Larven leben dann eine Weile in einem
Fisch, zum Beispiel einer
Mühlkoppe
oder einer
Elritze
. Erst danach
ist die Babymuschel fertig. Ja wirklich, ohne Fisch keine Babymuschel.
Ist das nicht spannend?
Die Bachmuschel filtriert
etwa vier Liter Wasser
in einer Stunde, das
entspricht dem Inhalt von
250 Badewannen in einem
Jahr. „Filtrieren” bedeutet,
sie nimmt das Wasser auf
und entnimmt
daraus ihre
Nahrung.
Übrigens können
Muscheln sehen,
fühlen und schmecken!
Mühlkoppe
(links) und
Elritze
(rechts) legen ihre
Eier in den Kies am
Bachbett.
Hier am Ufer fliegen meine
Freunde, die Libellen. Sie sind
tolle Jäger, die ihre Beute
im Flug fangen und ver-
speisen können. Libellen
sind hervorragende Flie-
ger, die vorwärts, rück-
wärts, seitwärts fliegen
oder einfach in der Luft
stehen bleiben können, ohne
abzustürzen. Zwei ganz be-
sonders schöne, seltene und vom
Aussterben bedrohte Libellen
sind die Vogel-Azurjungfer und
die Helm-Azurjungfer.
Männchen undWeibchen der
Vogel-
Azurjungfer
(links) bilden ein Paarungsrad (siehe S. 57).
Auf dem Rücken der männlichen Azurjungfer findest du eine
Zeichnung. Bei der
Helm-Azurjungfer
(rechts) sieht diese aus
wie ein Helm. Außerdem kannst du gut ihre kurzen Fühler und
die großen Augen erkennen.
Ja, du hast recht, auch dieseLibellen-
art ist wunderschön und viel leich-
ter zu entdecken. Zum Glück gibt es
sie häufiger.
Es ist die Blauflügel-Prachtlibelle.
Blauflügel-Prachtlibelle
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