holztod - page 8

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Während ich begann, in die Geschichte einzutauchen, die ersten Zeilen in den Laptop tippte, schwei-
fen meine Gedanken zurück in das Jahr 2009, zu einer Wanderung, die mich dorthin geführt hat,
wo vor gut 100 Jahren ein Ereignis das Leben der Menschen am und um den Schliersee entscheidend
beeinflusste. Die Gegend, in die ich Sie entführe, ist meine geliebte Heimat - und die nennt man
schlicht Oberbayern. Hier haben die Nachkommen der Ureinwohner, wie auch ich, eine besondere,
eventuell seltsam anmutende Sprechweise, eben anders als im Rest der Republik. Um diese authen-
tisch wiederzugeben, ließ sich nicht vermeiden, dass der überwiegende Teil der Protagonisten den
bayrischen Dialekt bevorzugt. Ein bayrischer Bauer, Handwerker oder sonstiger Bürger will nun
partout nicht Schriftdeutsch sprechen, kann es möglicherweise auch gar nicht. Um Ihnen das Lesen
zu erleichtern, bekommen Sie bei speziellen Worten gleich die Übersetzung als Fußnote mitgeliefert.
Wollen Sie mehr erfahren, öffnen Sie im Internet das Bayrische Wörterbuch. Wenn Sie dann bei der
letzten Seite meiner Erzählung angelangt sind, können Sie es im nächsten Bayernurlaub mit jedem
Einheimischen aufnehmen. Nehmen Sie bitte nicht alles so ernst, wie es zu sein scheint.
Selbst wenn ich zu jener Zeit, als das Vergangene Gegenwart war, noch nicht auf Erden weilte, von
denen, die es damals durften oder mussten, weiß ich, dass es so oder ungefähr so war. Wenn nicht, ist
es einfach meiner Fantasie entsprungen, die manchmal neben der heilen Welt auch Grausames und
Unmenschliches gebiert. Grenzen sind dieser keine gesetzt, und wenn, dann kann man sie dennoch
nicht nur für das Gute nutzen. So verwebe ich reale Zeitgeschichte mit bewegenden, fiktiven Hand-
lungen, denn nur im Märchen hat man die Wahl zwischen Gut und Böse, und nur wem viel erzählt
wird, der hat viel zu erzählen.
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