Naturgeschichtchen Allgäu - page 60-61

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Schnell weg hier, komm
mit! Was los ist, fragst du?
Siehst du nicht das Spinnen-
netz dort drüben? Tausen-
de meiner Freunde haben
sich darin bereits verfan-
gen und wurden dann von
Spinnen ausgesaugt. Ver-
stehst du nun, warum ich
Angst vor Spinnen und
ihren Netzen habe? Nein,
du brauchst nichts zu
befürchten. Die meisten
Spinnen sind völlig harm-
los für euch Menschen…
Wie das hier duftet, riechst
du das auch? Nein, deine
Nase ist ja nicht so fein
wie die von uns Insekten.
Ah, jetzt weiß ich, woher
der Geruch kommt. Von der
Blume dort, dem Frauen-
schuh.
Diese Orchidee ist sehr sel-
ten und streng geschützt.
Der Duft, den ich gerochen
habe, lockt Fliegen und ande-
re Insekten an. Die setzen sich
auf den Rand und plumps, tap-
pen sie in die Falle. Wie beim
Aronstab (siehe S. 131) werden
sie gefangen, um die Blüte zu
bestäuben. Oh je, was sehe ich
denn da noch? Schon wieder
eine Spinne, diesmal eine Krab-
benspinne. Sie hat sich auch in
der Blüte versteckt und wartet
wohl auf Beute. Pass auf, kleine
Fliege, komm schnell wieder raus,
bevor dich die Spinne packt!
Der
Frauenschuh
fängt
Fliegen
und
Sandbienen
, um die
Blüte zu bestäuben. Manchmal lauern aber auch
Krabben-
spinnen
auf Beute…
Die
Eichenblatt-Radspinne
baut ein
Netz
,
mit dem sie ihre Insekten fängt. Mit ihren
kräftigen Kiefern beißt sie in das gefangene
Beutetier und lähmt es. Hier kannst du sehen,
wie sie ihr Netz baut. Zunächst entlässt die
Spinne einen Faden mit demWind, der sich an
einem Ast oder anderen Gegenstand verfängt.
Nachdem dieses „Tragseil” gestraft wurde, wird
dazu ein zweiter, längerer Faden gesponnen,
an dessen Mitte die Spinne einen weiteren Faden nach unten spinnt. Nach dem Spannen entsteht ein
„Y”, um das die Spinne als Grundgerüst einen dreieckigen Rahmen legt. Dann baut sie von der Mitte
aus die Speichen, die ihr auch als „Brücke” dienen. Nun wird die Hilfsspirale von innen spiralförmig
nach außen gespannt. Die Spinne zieht dabei den noch losen, nicht klebenden Faden hinter sich her.
Zum Schluss werden Ringe aus klebrigen Fangfäden gesponnen. Ein Beutetier bleibt entweder an
klebrigen Leimfäden hängen oder verheddert sich im Netz. Bei den meisten
Webspinnen-Arten wartet die Spinne außerhalb in einer „Warte”. Wenn sich ihr
Signalfaden bewegt, kommt sie blitzschnell gerannt.
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