Naturgeschichtchen Allgäu - page 62-63

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Speisepilze
sind
Steinpilz
(1) und
Pfifferling
(2). Der
Hallimasch
(3) ist
riesig: Über der Erde sieht man zwar
nur die„Pilze”, aber die unterirdischen
Pilzfäden können sich über ein Gebiet
von mehreren Fußballfeldern erstre-
cken. Der
Fliegenpilz
(4) heißt so,
weil er früher in Milch gelegt wurde, um damit Fliegen zu töten. Der
Tintenfischpilz
(5) wird so genannt wegen seiner „Arme”. Igitt, der
stinkt ja furchtbar nach Aas.
Porlinge
(6) wachsen an Baumstämmen.
Viele sind bretthart und gar nicht weich wie andere Pilze. Wenn du
mit dem Fuß vorsichtig auf einen reifen
Stäubling
(8) tippst, weißt
du, woher er seinen Namen hat. Die„Pilze” über der Erde nennt man
Fruchtkörper
. In ihnen entstehen
Sporen
(7), die der Vermehrung
dienen.
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Rate mal, was das ist: Ein Hut auf einem Stiel?
Ich habe kürzlich Menschen gese-
hen, die im Wald suchend am Bo-
den knieten. „Habt ihr was verloren?
Vielleicht kann ich euch beim Su-
chen helfen”, fragte ich. Sie haben
mir dann erzählt, dass sie Steinpilze
und Pfifferlinge sammeln, um sie
dann später zu essen. Sie erklärten
mir aber auch, dass man sich sehr
gut mit Pilzen auskennen muss, um
nicht aus Versehen einen Giftpilz
wie den Fliegenpilz zu erwischen.
Versprich mir, wenn du Pilze sam-
meln gehst, dass du sie nur dann
isst, wenn dir ein Pilzkenner ver-
sichert, dass dein Fund ungiftig
ist.
Nimm mal den Hut eines Pilzes
und lege ihn mit der Unterseite
auf ein weißes Blatt Papier.
Langsam fallen die Sporen auf
das Blatt und wenn du den Hut
nach ein paar Stunden hoch-
hebst, dann kannst du ein schö-
nes Muster aus Sporen sehen
( Foto 7).
Hier im Wald gibt es neben
den giftigen Pilzen auch gif-
tige Pflanzen, vor denen du
dich allerdings nicht fürchten
musst. Natürlich kannst du sie
dir ansehen, aber fass sie nicht
an, dann kann gar nichts passie-
ren. Einige Giftpflanzen hast du
bereits kennengelernt:
Die Herbst-Zeitlose (S. 167) und
die Eibe (S. 163), die Tollkirsche
(S. 134), den Eisenhut (S. 39) und
den Weißen Germer (S. 40). Hier
sehe ich noch zwei, das wohlrie-
chende Maiglöckchen und den
stattlichen Roten Fingerhut.
Die Blüten des
Maiglöckchens
duften wun-
derbar, aber die
Früchte sind
sehr giftig für
Menschen.
Weißt du, was ein Fingerhut ist? Den stülpt man sich
beim Nähen mit Nadel und Faden über den Zeigefinger,
so dass man sich nicht sticht. Die Blüte der Pflanze sieht
aus wie ein Fingerhut.
Die prächtigen Blüten des
Roten Fingerhuts
bieten
gute Versteckmöglichkeiten
für allerlei Insekten, be-
sonders bei Regen. Früher
glaubte man, dass Füchse
Handschuhe aus Fingerhut
trügen, um sich damit laut-
los in Hühnerställe schlei-
chen zu können. Davon
zeugt der englische Name
„foxglove” für die Pflanze.
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