Naturgeschichtchen Allgäu - page 64-65

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Sieh mal, hier wächst eine Pflan-
ze, die noch größer als der Fin-
gerhut ist: der Riesen-Bären-
klau. Die Pflanze wird auch
Herkulesstaude genannt.
Was denkst du, wer Her-
kules war? Ein Zwerg?
Sicherlich nicht, sondern
ein Riese!
Der
Riesen-Bärenklau
ist wirklich riesig, sieh dir an,
wie klein Lena und Bellamy im Vergleich dazu sind.
Bitte geh nicht so nah an die Pflanze. Ihr Saft kann nämlich deine
Haut verbrennen. Michael hat es mal ausprobiert, einen Stängel
abgeschnitten und den Saft auf seinen Unterarm gestempelt. Das
Ergebnis waren fette rote Blasen. Die Wunde ist wochenlang nicht
verheilt. Also: Vorsicht mit dieser Pflanze!
Der Riesen-Bärenklau ist
neu und gebietsfremd bei
uns, deshalb nennt man ihn
Neophyt.
Hier sehe ich noch ein paar
andere Pflanzen, die es
erst seit etwa 100 Jah-
ren in Deutschland gibt,
zum Beispiel das Drüsige
Springkraut und die Gold-
rute.
Das
Drüsige Springkraut
hat große rote, rosa oder
weiße Blüten. Es blüht
auch noch im Herbst und
spendet Nektar für Bienen
und andere Insekten. Ein
anderer Name ist
Indisches
Springkraut
. Rate mal, woher es
stammt? Die
Kanadische Goldrute
kommt
ursprünglich aus Nordamerika. Beide Arten
vermehren sich sehr stark und stehlen den
Platz für unsere heimischen Pflanzen.
Sicherlich kennst du diese
Pflanze. Richtig, die Brenn-
nessel. Sie ist das Lieblings-
futter von vielen meiner
Vettern, beispielsweise dem
Kleinen Fuchs (siehe S. 199).
Die Brennnessel ist eine super
nützliche Pflanze, auch wenn
ihr Menschen sie nicht so gerne
mögt, weil sie „brennt”.
Die
Brennnessel
wird vom Menschen für viele Zwecke genutzt.
Zum Beispiel eignen sich sowohl die Blütenstände als auch die
Blätter zur Zubereitung von Kräutertee und Spinat. Ferner wird
der faserige Stängel zur Herstellung von Nesseltuch und Seil
verwendet. Auf der Oberfläche der Pflanze befinden sich Brenn-
härchen. Wenn du die Pflanze berührst, dann stechen die Härchen
in deine Haut und es bilden sich brennende, juckende Quaddeln.
Manchmal findest du am Wald­
rand, wo es sonnig und warm ist,
Ameisenhaufen. Das sind die Nes-
ter der Roten Waldameise. Man-
che Leute sind dumm und stochern
mit Stöcken darin rum. Oh, hast du’s
bemerkt? Parnassius kann dichten!
Leute sind dumm und stochern im
Ameisenhaufen rum, an den Haaren
will ich reißen, bis sie die Flucht er-
greifen. Haha, juhuuu, hurraaa! Das ist
nämlich ganz gemein. Denn viele Tau-
send Ameisen haben an diesem Nest
gearbeitet und bewohnen es.
Ein Volk der
RotenWaldameise
kann aus bis zu hunderttau-
send Tieren bestehen. Sie
bauen ihre riesigen Nester, die
Ameisenhaufen, aus Fichten-
nadeln und anderem abge-
storbenem Pflanzenmaterial.
Im Inneren befindet sich ein
Gewirr von Gängen. Dort sitzt
ihre Königin, die ihr Leben lang
Eier legt. Die Eier, Larven und
Puppen der Ameisen werden
von den Arbeiterinnen ver-
sorgt. Den Winter verbringen
sie im Nest, tief in der Erde.
Da das Wort „Brennnessel” aus „brennen” und „Nessel” zusammengesetzt ist, schreibt man es
mit drei „n”, drei „e”, zwei „s” und je einem „b”, „r” und „l”.
1...,44-45,46-47,48-49,50-51,52-53,54-55,56-57,58-59,60-61,62-63 66-67,68-69,70-71,72-73,74-75,76-77,78-79,80-81,82-83,84-85,...128
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