Naturgeschichtchen Allgäu - page 76-77

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Na, bist du außer Atem? Nur noch ein
kleines Stück bis zur Weiß-Tanne (sie-
he S. 119). Hier ist sie. Lass uns kurz
verschnaufen und trink einen Schluck.
Diese
Weiß-Tanne
zählt zu den drei
dicksten Weiß-Tannen
Deutschlands. Sechs-
einhalb Meter beträgt
ihr Umfang und 23
Meter ist sie hoch. Sie
ist 300 bis 500 Jahre alt.
Hier im Alpgebiet kann ich dir
keine Sennalpe zeigen, doch
wenn du magst, kehren wir
auf dem Rückweg in der
„Unteren Lauch-Alpe” ein.
Sie ist eine Galtalpe.
Alpen
sind Bergweiden,
auch
Alpweiden
ge-
nannt, mit einer Hütte
für die Hirten und
Ställen für die Tiere. Sie
werden nur während
der Sommermonate
bewohnt bzw. bewirt-
schaftet.
Weiter oben, wo keine
Tiere weiden, kannst
du wunderschöne Blu-
menteppiche
sehen.
Man nennt sie alpine
Rasen. Wenn wir dage-
gen an kleinen Flächen
mit hochgewachsenen
Pflanzen und Blumen
vorbeikommen, die ganz
dicht beieinander ste-
hen, dann sind das Hoch-
staudenfluren.
Ein
alpiner Rasen
ist etwas ganz anderes als
der Rasen bei dir zuhause, der mit dem
Rasenmäher gemäht wird. So nennt man
Flächen in den Bergen, die mit Gräsern und
bunten Blumen bewachsen sind. Du kannst
ihn nur hoch oben bewundern, wo keine Tiere
weiden und keine Wälder wachsen.
Alpine Hochstaudenfluren
findest du in den
Bergen nur auf kleinen Flächen. In Mulden
und Rinnen können sich durch Regen und
geschmolzenen Schnee im Lauf von mehreren
Jahren Nährstofe sammeln. Hochstauden sind
Pflanzen, die größer sind als die, die auf dem
alpinen Rasen vorkommen. Da sie höherwüch-
sig sind, brauchen sie mehr Wasser und mehr
Nährstofe. Eigentlich ganz klar, oder?
Ja, du hast recht, beinahe -
dies könnten Hochstauden-
fluren sein, sind es aber
nicht. Weißt du warum?
Weil wir hier über eine
Alpweide laufen.
Wo Tiere
weiden, findest du neben den
Hochstaudenfluren was Ähn-
liches, nämlich Lägerfluren.
Lägerflur
mit
Alpen-Ampfer
,
Alpen-Greiskraut
,
Brennnessel
und
Blauem Eisenhut
Über der Waldgrenze, also über etwa 1.800 Metern, wachsen nur noch vereinzelte Nadelbäume und
Krummgehölze wie Grün-Erle und Latschenkiefer. Deshalb hat der alpine Rasen viel Platz, sich
wunderschön bunt auszubreiten. „Alpin” kommt von „Alpen” und bedeutet „hoch in den Bergen”.
Es gibt die Galtalpe, wo nur Jungvieh, also Schumpen (siehe S. 138) gehalten werden, die
noch keine Milch geben. Auf der Sennalpe dagegen werden die Milchkühe oder auch Ziegen
gemolken und der Senn macht aus der Milch direkt in seiner Hütte Käse. Hirtin oder Hirt
nennt man die Frau oder den Mann, der sich den Sommer über um das Vieh kümmert,
das noch keine Milch gibt.
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