193
192
Im Naturschutzgebiet Kettershauser Ried zwischen Kettershausen und Iller-
tissen im Landkreis Unterallgäu kannst du eine große Vielfalt an Blumen,
Schmetterlingen und Libellen betrachten. Aber es gibt auch an vielen anderen
Stellen im Allgäu wunderschöne Niedermoore, die auf deinen Besuch warten.
Weißt du noch, warum
das „Hochmoor” Hochmoor
heißt? Ja, klar weißt du
das, weil die Torfmoose
dort bereits über lange,
lange Zeit abgestor-
ben und gewachsen
sind (siehe S. 181)
und mächtige Torf-
schichten gebildet ha-
ben. Du erinnerst dich
auch, dass im Hochmoor
nur wenige Tier- und
Pflanzenarten leben kön-
nen, weil dort die Lebensbe-
dingungen ungünstig sind.
Anders ist’s im Niedermoor. Hier
gibt es eine große Vielfalt an
Blumen, und weil das gut für vie-
le Insekten ist, gibt’s auch viele
Schmetterlinge und Heuschrecken.
Und Vögel, denn die haben die
Insekten zum Fressen gern.
Niedermoore
,
feucht und bunt.
Als vor 11.000
Jahren nach der
letzten Kaltzeit das
Eis geschmolzen war,
blieben Seen übrig.
Manche dieser Seen
verlandeten, was bedeutet,
sie trockneten langsam aus,
weil rundherum Schilf und andere
Pflanzen wuchsen. Die verwelkten
Pflanzen blieben teilweise am Seegrund liegen, bildeten ei-
nen immer dickeren„Teppich”. Dadurch wurde der See immer
flacher und es bildete sich Flachmoortorf. So entstand das
Niedermoor
, manchmal auch
Flachmoor
genannt NG S. 1 .
Im Verlandungsbereich kann durch bestimmte Pflanzen eine
„schwimmende” Pflanzendecke wachsen, die als
Schwingrasen
bezeichnet wird. Wenn du darauf hüpfst,
dann wackelt der Boden. Das fühlt sich merkwürdig an…
fast wie bei einem Erdbeben.
Dieses Niedermoor ist sozusagen der jüngere Bruder vom Hochmoor.
Feucht und bunt:
Unerwartete Schätze im Niedermoor
195
