Naturgeschichtchen Allgäu - page 88-89

187
186
Ist dir aufgefallen, dass
es hier viele Beeren
gibt? Typisch ist die
Gewöhnliche Moos-
beere und die blaue
Rauschbeere, die der
Heidelbeere ähnlich
sieht.
Die
Gewöhnliche Moosbeere
ist
zuerst gelb mit Sprenkeln. Wenn sie reif
ist, ist sie rot. Sie schmeckt ziemlich sauer.
Die
Rauschbeere
soll
angeblich eine berau-
schende Wirkung haben.
Doch es wird vermutet,
dass diese Wirkung nicht
von der Beere, sondern
von einer Pilzkrankheit
kommt, die die Rausch-
beere manchmal befällt.
Erinnerst du dich, wie
es der Sonnentau schaft, auf dem mageren Boden zu überleben? Diese Heide-
krautgewächse fangen keine Fliegen wie der Sonnentau, doch sie haben einen
anderen Trick: Ihre Wurzeln leben mit Pilzen in einer Wohngemeinschaft.
Vom Pilz bekommt das Heidekraut Mineralien, dafür gibt es Zucker für den Pilz.
Einer hilft dem anderen, das ist doch eine super Idee, oder?
Für den
Hochmoor-Gelbling,
der
auch
Zitronengelber Heufalter
heißt, ist die Rauschbeere über-
lebenswichtig. Denn die Raupe
frisst nur die graugrünen Blätter
dieser Beere, nichts anderes.
Ja, genau, so wie die Raupen
des Apollo-Falters nur den
Weißen Mauerpfefer fressen.
Was, heikel sind wir? Nein, wir
Schmetterlinge, besser gesagt,
unsere Raupen, sind richtige
Feinschmecker.
Wer hat an
diesem Blatt
geknabbert?
Genau, der
Hochmoor-
Gelbling!
Für den Hochmoor-Gelbling ist das
Moor sehr wichtig, denn dort
wächst seine Nahrung. Durch
die Trockenlegung der Moore
und die dadurch veränder-
ten angrenzenden Wiesen
ist er vom Aussterben be-
droht wie der Apollofalter.
437
1...,68-69,70-71,72-73,74-75,76-77,78-79,80-81,82-83,84-85,86-87 90-91,92-93,94-95,96-97,98-99,100-101,102-103,104-105,106-107,108-109,...128
Powered by FlippingBook